Pfaffenhofen
"Noch eine Schippe draufgelegt"

FSV Pfaffenhofen großer Aufstiegsfavorit in der Kreisliga-Restrunde - STS will wahres Gesicht zeigen

23.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:39 Uhr

Pfaffenhofen/Scheyern (PK) Am Wochenende steht der erste Spieltag des neuen Jahres in der Fußball-Kreisliga 2 an. Der FSV Pfaffenhofen startet am Sonntag beim TSV Moosburg (15 Uhr). Der ST Scheyern muss sich dagegen gedulden, das Spiel in Taufkirchen wurde abgesagt.

FSV Pfaffenhofen (1., 44 Punkte): 13 Siege und 47 Tore in 18 Spielen, acht Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten - der FSV Pfaffenhofen ist der große Favorit auf den Titel in der Kreisliga 2. Die Mission Bezirksligaaufstieg beginnt am Sonntag beim TSV Moosburg. Über die Zielsetzung für die Restrunde muss man mit Stefan Wagner nicht reden. Dem Trainer des FSV Pfaffenhofen ist klar, dass in der aktuellen Lage eigentlich nur der Aufstieg zählt. "Wir müssen von Spiel zu Spiel schauen", sagt Wagner und fordert einen guten Auftakt: "Wir müssen jetzt sofort da sein, das ist wichtig." Wagner wolle nicht auf die anderen schauen. Als größte Konkurrenten sieht er den FC Langengeisling (Platz zwei, acht Punkte Rückstand) und die BSG Taufkirchen (Platz drei, zehn Punkte Rückstand), die beide ein Spiel weniger absolviert haben als der FSV: "Wenn wir Punkte liegenlassen, werden sie sofort da sein. Aber wir können auch Druck auf sie aufbauen, nämlich wenn wir punkten."

Helfen sollen in der Rückrunde auch die Neuzugänge Daniel Schilling (Scheyern), Dominik Hünten (MTV Pfaffenhofen) und Angreifer Rick Walther (Marienstein). Vom robusten, kantigen Stürmer zeigte sich der Spielertrainer positiv überrascht: "Er ist ein anderer Stürmer als beispielsweise Florian Pöckl. Ale drei haben sich gut eingepasst und bringen uns weiter."

Damit das Team für die Restrunde gut gerüstet ist, gab es ein straffes Programm. Geholfen hat dabei auch die eigene Kunstrasenanlage, die Trainingseinheiten und Vorbereitungsspiele ermöglichte, während andere Teams nur an der Fitness oder in der Halle trainieren konnten. Die Mannschaft musste also nicht nur im Fitnessraum schuften, sondern konnte auch an spieltaktischen Dingen arbeiten: "Wir haben spielerisch noch eine Schippe draufgelegt." Eine Aussage, die nichts Gutes für die Konkurrenz bedeutet - bei der eh schon für Kreisligaverhältnisse sehr hohen Qualität und der bisher überragenden Runde des FSV. Woran die Mannschaft genau gearbeitet hat, will Wagner nicht verraten. Nur so viel: "Es gibt schon ein paar Sachen, wo wir uns steigern können. Zum Beispiel haben wir nicht die beste Defensive." Natürlich ist das Meckern auf hohem Niveau: Mit 19 Gegentreffern stellt der FSV die viertbeste Abwehr, nur Taufkirchen (18 Gegentore) sowie Langengeisling und Vötting (je 17) sind marginal besser.

Generell sei Wagner mit der Vorbereitung und dem Trainingslager "sehr zufrieden". Auch in den Spielen überzeugte der FSV: Den Bezirksligisten Abensberg schickte der FSV mit einer 5:0-Packung nach Hause, gegen den Landesligisten SV Manching gab es ein achtbares 3:3-Remis. Auch gegen die Kreisligisten DJK Ingolstadt (2:2), FC Gerolfing (4:2) und TSV Baar-Ebenhausen (7:0) blieb der FSV ungeschlagen. Ruben Popa war mit acht Toren bester Schütze. Auffällig: Neben Popa zeigten sich noch neun weitere FSV-Spieler in Torlaune.

Bitter aus FSV-Sicht war dagegen die Verletzung von Alexander Sulzberger, der sich den Zeh gebrochen hat und längerfristig ausfällt. Für das Spiel am Sonntag beim TSV Moosburg fehlen zudem Dominic Wagner (Knie), Sebastian Rottenburger (Zerrung) und Nico Kreitmayr (Urlaub). "Ein paar weitere Spieler haben Wehwehchen", sagt Wagner, der sich dennoch freut, dass es wieder los geht. Schließlich soll es eine ganz besondere Restrunde für den FSV werden.

 

ST Scheyern (7., 24 Punkte): Der letzte Sieg datiert aus dem Oktober, nach sieben Spielen ohne Erfolg ist der STS abgerutscht. "Der Zug ist abgefahren", ist sich Abteilungsleiter Josef Schreyer sicher. "Wir wollen zeigen, dass das nicht unser wahres Gesicht ist", kündigt Trainer Philipp Testera an. Allerdings, so der Coach, war die Vorbereitung nicht wirklich optimal. Schuld ist das Wetter. "Wir haben unseren Trainingsplatz nicht einmal nutzen können", ärgert sich Testera. Dafür war das Trainingslager am Gardasee ein voller Erfolg. 28 Spieler der Ersten und Zweiten Mannschaft reisten mit. "Wir waren annähernd voll besetzt, hatten wirklich Top-Bedingungen", erzählt Testera. Diese nutzten Mannschaft und Trainer natürlich ausgiebig: "Wir standen vier komplette Einheiten nur auf dem Rasen und haben mit dem Ball gearbeitet", betont Testera. Dabei sei es vor allem um die Grundordnung gegangen. Das hat sich auch in den Vorbereitungsspielen gezeigt. Nach der bitteren 1:9-Pleite gegen den Bezirksligisten VfR Neuburg bei schwierigen Bedingungen gelangen gegen die Kreisligisten SV Manching II (4:0), FC Gerolsbach (2:0) und SC Kühlenfels (7:1) drei Siege. Auch der A-Klassist SC Freising wurde mit 2:0 besiegt. "Das ist die Basis. Dahin soll es gehen", freut sich Testera. Der Trainer konnte sich über einige Rückkehrer freuen, unter anderem zeigte Daniel Koller starke Leistungen. Auch Thomas Thurner, der sich in den Testspielen treffsicher zeigte, und Michael Reiter, der erst im Sommer aus England zurückgekehrt war und sich jetzt wieder herankämpfte, machten auf sich aufmerksam. "Aber grundsätzlich kann man eigentlich niemanden herausheben", sagt Testera und lobt das gesamte Team. Die Trainingsbeteiligung sei größtenteils groß gewesen. Auch wenn aufgrund der Bedingungen oft Spinning und Cardio anstanden. "Sachen, die eben richtig Spaß machen", meint Testera und fügt an: "Die Jungs wussten aber, dass der Winter einfach hart ist." Schließlich stehen in der langen Winterpause immer auch Konditionsübungen auf dem Programm. Testera will mit seinem Team "eine ordentliche Restrunde" spielen. "Ich habe den Eindruck, dass alle anschieben und sich beweisen wollen." Fehlen wird zunächst noch Keeper Uli Unterburger (Platte im Arm). Auch Daniel Pichler, den Schmerzen in Sprunggelenk und Rücken plagen, setzt aus. Zwar haben ein paar Spieler Prellungen oder Zerrungen, gravierende neue Verletzungen gibt es aber laut Testera nicht. Weil das für Samstag angesetzte Spiel in Taufkirchen abgesagt wurde, testet der STS am Sonntag (13 Uhr) auf dem Kunstrasenplatz in Niederscheyern gegen den Kreisklassisten BC Uttenhofen.

Große Änderungen gibt es in Scheyern zur kommenden Saison. Mit Nico Seepe, der als Spielertrainer beim FC Schweitenkirchen arbeiten wird, und Raphael Boser (FSV Pfaffenhofen) verlassen zwei Leistungsträger den Verein. "Man muss damit rechnen, dass uns Spieler verlassen. Wir akzeptieren das auch. Nico will als Spielertrainer arbeiten, Raphael noch mal höherklassig spielen", erklärt Schreyer. Für Testera gilt es, sich schon jetzt zu stabilisieren: "Wir müssen eine Linie finden und dann halten. Es wäre utopisch, wenn wir grundsätzlich in Scheyern von der Meisterschaft oder Aufstieg reden."