stadtgeflüster
Nimm a Sackerl für das Kackerl!

22.05.2019 | Stand 02.12.2020, 13:54 Uhr
  −Foto: ohne honorar

(khh) Gestatten: Ich heiße Scotty, bin zwar schon ein bisschen alt - aber ich fühle mich noch ziemlich fit und habe auch eine recht sportliche Figur.

Mein einziges Problem ist: Wenn ich mal muss, dann muss es ganz schnell gehen - und dann landen meine Häufchen gleich an einem Baum oder irgendwo sonst in der freien Natur. Ich bin nämlich ein Hund, genauer gesagt: ein stolzer Labrador Retriever.

Mein Frauchen Astrid und mein Herrchen Franz schimpfen freilich nicht über meine Hinterlassenschaften, sondern hauptsächlich über die Stadt. Die hat zwar an ein paar Stellen in der Schanz Hundetoiletten aufgestellt, wo man entsprechende Tüten ziehen und die man dann gleich in einen dort angebrachten Abfalleimer werfen kann - aber eben nicht dort, wo ich gerne unterwegs bin.

Ich finde, dass diese Hundekotbeutelspender (so nennen meine Besitzer diese Behälter) für ein schönes Stadtbild und eine saubere Umwelt sorgen - und dazu sind diese Spender gar nicht mal so teuer. Jedenfalls haben mehrere Gemeinden rund um Ingolstadt wie zum Beispiel Hitzhofen (Foto) viele dieser Spender aufgestellt, und sie bekamen damit die unliebsamen Tretminen in den Griff. In Wien sehe ich sie an allen Ecken und Enden - mit der charmanten Aufschrift: "Nimm a Sackerl für das Kackerl".

Auch in der Nähe meines Zuhauses - nämlich am Weg hinter der Schlüterstraße - stand bis vor ein paar Monaten so ein Spender. Das Problem dabei: Ein Abfalleimer war dort nicht angebracht. Und so haben manche Zeitgenossen die Plastikbeutel einfach neben den Spender geschmissen. Das ist natürlich eine Schweinerei, denn die Tüten sind ja nicht verrottbar.

Aber mal ehrlich: Schön ist es auch nicht, wenn Herrchen und Frauchen die vollen Beutel mit nach Hause nehmen müssen oder - weil sie gleich in den Supermarkt gehen - in die Einkaufstasche packen. Da stellen sich selbst bei mir die Haare auf.

Apropos: In der Not haben kürzlich Bürger entlang des besagten Wegs, auf dem nicht nur ich oft unterwegs bin, einfach einige stinknormale Abfalleimer für Hundekot an Bäumen angebracht. Keine schlechte Idee - und eine saubere Lösung. Denn Hundekotbeutel liegen dort keine herum. Foto: privat