München
Niklas Süle rettet das Osterfest

FC Bayern müht sich zu 1:0 gegen Bremen

20.04.2019 | Stand 23.09.2023, 6:43 Uhr
Torschütze Niklas Süle (r) feiert seinen Treffer mit Thiago. −Foto: Matthias Balk

München (DK) Der FC Bayern hat dank eines Tores von Niklas Süle (75.) am Karsamstag am 30. Spieltag der Ersten Bundesliga Werder Bremen mit 1:0 (0:0) geschlagen. Durch den Sieg vor 75.000 Zuschauern in der Allianz-Arena bauten die Münchner bis Sonntagnachmittag ihren Vorsprung in der Tabelle auf vier Punkte aus.

FCB-Trainer Niko Kovac baute seine Startelf im Vergleich zum Pflichtsieg bei Fortuna Düsseldorf auf zwei Positionen um. Sven Ulreich ersetzte erwartungsgemäß Stammtorhüter Manuel Neuer (Muskelfaserriss in der Wade), Jerome Boateng spielte für den angeschlagenen Mats Hummels (Oberschenkelzerrung). Weil auch James Rodríguez verletzt fehlte, stand Corentin Tolisso sieben Monate nach seinem Kreuzbandriss wieder im Kader des deutschen Rekordmeisters. Bei Werder saß Ex-Münchner Claudio Pizarro zunächst auf der Bank.

Die Gäste starteten mit viel Selbstvertrauen in den 106. Ligavergleich zwischen beiden Teams und brachten Ulreich kurz nach Anpfiff durch geschicktes Anlaufen in Bedrängnis (2./3.). Einen Schuss von Maximilian Eggestein blockte Niklas Süle nach sechs Minuten gerade noch zur Ecke. Nach neun Minuten kamen auch die Münchner zu ihrer ersten Chance. Javi Martínez verpasste nach einem Eckball von Thiago per Kopf knapp die Führung. Bremen verteidigte sehr geschickt und hatte gegen eine zunächst lahme Bayern-Offensive keinerlei Probleme. Und waren die Hausherren einmal durchgebrochen, agierten sie zu ungenau wie Kingsley Coman bei einer Flanke (21.) oder Thomas Müller bei einem Schuss aus 18 Metern (22.).

Aus dem Nichts hatte in der Folge Serge Gnabry das 1:0 auf dem Fuß. Er nahm einen Steilpass von Thiago aus der Drehung volley, doch Werder-Keeper Jiri Pavlenka wehrte den Ball mit einem glänzenden Fußreflex ab (26.). Nun waren die Bayern einen Schritt schneller, wie etwa Robert Lewandowski, der von Milos Veljkovic rüde umgesenst wurde und dafür von Schiedsrichter Tobias Welz (Wiesbaden) zurecht die Gelbe Karte sah (28.). Bis zur Halbzeitpause passierte vor den Toren nichts mehr. Das 0:0 nach 45 Minuten hatte sich Werder redlich verdient.

Hingegen konnten sie sich nach 49 Minuten bei Lewandowski bedanken, der aus spitzem Winkel selbst aufs Tor schoss - dabei wäre Coman am Elfmeterpunkt einschussbereit gewesen. Wenig später klärte Veljkovic einen Gnabry-Schuss auf der Torlinie (52.), zwei Minuten danach Pavlenka und der Pfosten gegen den agilen Flügelstürmer der Münchner. 58 Minuten waren gespielt, als Veljkovic am Strafraum erneut zu spät kam, Süle am Kopf traf und mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen wurde. Der anschließende Freistoß brachte nichts ein. In Überzahl erhöhte Kovac das Risiko und brachte Leon Goretzka für Martínez (59.).

Werder zog sich nun immer weiter zurück und überließ dem Tabellenführer die Initiative, doch nach zuletzt 23 Toren in fünf Spielen mangelte es am Karsamstag an Ideen und Tempo. Und so machte sich in den ersten zehn Minuten nach dem Platzverweis die numerische Unterlegenheit für die Bremer rein gar nicht bemerkbar.

Dann stellte Alaba Pavlenka per Flachschuss auf die Probe (69.), Thomas Müller köpfte in seiner letzten Aktion (70.; für ihn kam Franck Ribéry) freistehend aus kurzer Distanz am Tor vorbei. Die Hausherren drückten nun vehement auf die Führung - und wurden mit ein wenig Glück belohnt. Süle fasste sich eine Viertelstunde vor Schluss aus 20 Metern ein Herz - der Schuss des Verteidigers schlug abgefälscht von Davy Klaasen im Werder-Tor ein und der FC Bayern führte 1:0. Die Latte verhinderte bei einem Schlenzer Lewandowskis die Entscheidung (79.).

Die Bremer wehrten sich nach Kräften gegen die Niederlage, doch auch die Einwechslung Pizarros (81.) vermochte ihr Spiel nicht mehr zu beleben. Stattdessen vergaben Goretzka (83.) und Lewandowski (84.) grob fahrlässig das 2:0. Am Ende spielte es keine Rolle, das Süle-Tor reichte für einen am Ende verdienten, aber wenig glanzvollen Sieg.

Am Ostersonntag schauen die Münchner gespannt in den Breisgau, wo sich Rivale Borussia Dortmund beim SC Freiburg beweisen muss. Selbst ist man dort vor drei Wochen nicht über ein 1:1 hinausgekommen. Bevor der FC Bayern am kommenden Sonntag im Derby beim 1. FC Nürnberg gastiert (18 Uhr, Max-Morlock-Stadion), steht am Mittwoch im DFB-Pokalhalbfinale das erneute Duell mit Bremen an - dann in der Hansestadt.

Florian Wittmann