Eichstätt
Niemanden ausgrenzen

Bischöfe rufen bei Eröffnung der "Woche für das Leben" zur Achtung der Menschenwürde auf

05.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:11 Uhr

Bischof Gregor Maria Hanke und die evangelische Regionalbischöfin Gisela Bornowski eröffnen die "Woche für das Leben". - Foto: Löhlein/pde

Eichstätt/Absberg (pde) Mit einem ökumenischen Gottesdienst auf dem Müßighof der Regens-Wagner-Einrichtung Absberg am Brombachsee ist am Samstag die "Woche für das Leben" für das Bistum Eichstätt eröffnet worden.

Die ökumenische Aktionswoche steht in diesem Jahr unter dem Motto "Kinderwunsch - Wunschkind - Designerbaby".

Bei einem Gottesdienst wiesen Bischof Gregor Maria Hanke und der evangelischen Regionalbischöfin Gisela Bornowski (Kirchenkreis Ansbach-Würzburg) auf den Wert und die Würde allen Lebens hin. "Das Leben ist ein Geschenk Gottes", sagte Bischof Hanke. Der Mensch sei kein Konsumgut oder Gebrauchsartikel, den man entsorgen könne. Es sei eine falsche Vorstellung vom Wesen des Menschen, dass Kinder nach unseren Vorstellungen hergestellt werden könnten, auch wenn der medizinische Fortschritt vieles möglich mache. Letztlich ruhe die einzigartige Würde des Menschen in der Ebenbildlichkeit Gottes. Im Blick auf die Einrichtung Regens Wagner, in der Menschen mit Behinderung eine Heimat finden, betonte der Eichstätter Bischof: "Jedes Menschenleben ist kostbar, lebens- und liebenswert."

Regionalbischöfin Gisela Bornowski kritisierte in ihrer Ansprache, dass viele Kinder immer noch unerwünscht seien. Die Gesellschaft rief sie dazu auf, alle Kinder willkommen zu heißen, auch diejenigen, die mit einer Behinderung zur Welt kommen. Einer vorgeburtlichen Selektion erteilte sie eine klare Absage: "Niemand soll ausgegrenzt werden", so die Regionalbischöfin.

Im Anschluss an die liturgische Feier gab es auf dem Müßighof ein Familienfest mit zahlreichen Workshops. So wurden bei einem "Speakers' Corner" Gedanken zu Perfektion und Menschenwürde von einem Steg im See aus vorgetragen. Weiterhin standen Mitarbeiterinnen der Schwangerschaftsberatungsstelle Ansbach für Gespräche zur Verfügung. Kinder und Familien konnten Druckgrafiken gestalten oder Lebensspuren in Ton festhalten.

Mit der "Woche für das Leben" leisten die Kirchen seit über 20 Jahren einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung für den Wert und die Würde des menschlichen Lebens. In diesem Jahr geht es um Geburt und Zeugung und um die damit zusammenhängenden Fragen der reproduktionsmedizinischen Techniken und der diagnostischen Verfahren zum Erkennen genetischer Defekte und Krankheiten vor Implantation oder Geburt sowie um die neueren Diskussionen zu "Genome Editing" und "Social Egg Freezing". Veranstaltungstermine finden sich unter www.bistum-eichstaett.de" class="more"%>.