Pfaffenhofen
Niemand wird mehr abgewiesen

Ilmtalklinik-Geschäftsführer und Ärztevertreter räumen mit Fehlinformationen bei der Kindernotfallversorgung auf

06.02.2014 | Stand 02.12.2020, 23:06 Uhr

Pfaffenhofen (rg) „Wenn mein Kind ernstlich krank ist, kann mir ein normaler Hausarzt doch eh nicht helfen.“ „Zur Ilmtalklinik brauche ich bei einem Notfall gar nicht hinzufahren, dort werde ich sowieso weiter geschickt.“ Bei der Pressekonferenz im Landratsamt versuchten vor allem Krankenhausgeschäftsführer Hans Huber und der Wolnzacher Allgemeinmediziner Peter Korzinek derartige Vorurteile vieler Eltern auszuräumen.

n „Jeder Hausarzt ist in der Lage und auch dafür ausgebildet, Kinder notfallärztlich zu versorgen,“ versichert Peter Korzinek, selbst seit 30 Jahren Hausarzt „aus Überzeugung“ in Wolnzach. Der Mediziner geht davon aus, dass im Landkreis schon jetzt 80 bis 90 Prozent der Kinder von Hausärzten behandelt werden.

n „Die Kinder sind hier immer schon bestens versorgt worden – auch wenn das Mütter oft nicht glauben. Wir haben im Landkreis doch keinen Notstand, dieser Eindruck ist völlig falsch,“ so der Wolnzacher Arzt.

n Dass Eltern, die in den Nachtstunden mit ihren kranken Kindern zur Ilmtalklinik gefahren sind, weitergeschickt und an andere Krankenhäuser verwiesen wurden, will Hans Huber gar nicht abstreiten. Die damalige Klinikleitung habe eventuelle juristische Probleme gescheut, sagt der Geschäftsführer, ohne weiter ins Detail zu gehen. Doch das sei definitiv vorbei: „Jedes Kind, das in die Ambulanz der Ilmtalklinik gebracht wird, wird von einem Arzt untersucht – das können wir zu 100 Prozent garantieren.“

n Allen Eltern sei es unbenommen, ob sie ihre Kinder im Notfall in die Ilmtalklinik bringen oder sich an den ärztlichen Bereitschaftsdienst wenden, wobei Letzterer nach Ansicht von Korzinek der erste Ansprechpartner sein sollte.