Greding
Niemand soll alleine gelassen werden

Wechsel in der Diabetiker-Selbsthilfegruppe nach 16 Jahren - Brigitte Adamczyk und Anna Maria Hobauer hören auf

17.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:49 Uhr
Das neue Team der Diabetiker Selbsthilfegruppe Greding: Kerstin Nuber und Angelika Butz (von links) freuen sich über viele interessierte Teilnehmer. Sie sprechen ihre Termine ab und legen die Ziele fest. Das nächste Treffen ist am Mittwoch, 23. Januar. −Foto: Tratz

Greding (HK) Nach 16 Jahren ehrenamtlicher Arbeit in der Diabetiker Selbsthilfegruppe sind Brigitte Adamczyk und Maria Anna Hobauer ausgeschieden.

Im Rahmen einer Vorstandssitzung des Krankenpflegevereins Greding wurden sie offiziell mit der Caritas-Ehrenamtsurkunde in Silber ausgezeichnet und mit Geschenken verabschiedet. Ihre Nachfolgerinnen heißen Kerstin Nuber und Angelika Butz.

Für diese "fruchtbare Zeit" bedankte sich die Vorsitzende des Krankenpflegevereins, Irene Tratz, bei den Ausgeschiedenen: "Während dieser Zeit wurden 96 verschiedene Referenten mit verschiedensten Themen eingeladen. Stets gingen wir reich beschenkt und mit einem ganz großen Schatz an Wissen nach Hause. Obwohl die ehrenamtliche Arbeit nie vergütet wurde. "

Pfarrer Richard Herrmann nannte eine Reihe von menschlichen Aspekten, von denen Ehrenamtliche profitieren: Im Ehrenamt übernimmt der Engagierte soziale Verantwortung und trägt so zu einer Sache bei, die einem selbst wichtig ist. Außerdem kann das Selbstwertgefühl verbessert werden und damit zum persönlichen Wachstum beitragen. Wichtige Kontakte werden geknüpft. Im Ehrenamt kann jeder durch die eigene Verantwortung Änderungen herbeiführen.

Änderungen, war das Stichwort für seinen evangelischen Kollegen Pfarrer Rudolf Hackner. Er wollte wissen, ob sich in den 16 Jahren seit Entstehen der Diabetiker Selbsthilfegruppe in Greding etwas verändert habe. Maria Anna Hobauer antwortete ganz spontan mit einem Ja: "Die Gredinger Bevölkerung ist offener gegenüber dem Thema Diabetes geworden. Ich war selber viele Jahre lang Angehörige eines Diabetikers. Ich verstehe, wenn Kranke sagen, ich will nicht, dass jemand von meiner Krankheit erfährt. Doch sobald man sich öffnet und das Tabuthema anspricht verliert es seine Schrecken. In der Gruppe erfährt man viel über Krankheiten. Ich konnte ein Stück weit zur Bewusstseinsbildung beitragen. Denn Betroffene und Interessierte kamen nicht nur aus Greding, sie kamen bis zu einem Umkreis von 35 Kilometern. " Und damit bestätigte sie die Aussage von Margaret Mead: "Zweifle nie daran, dass eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann. Tatsächlich sind das die einzigen, die das je getan haben. "

Kerstin Nuber übernimmt ab Januar 2019 als Leiterin die Diabetiker Selbsthilfegruppe. Als ausgebildete Fachkrankenschwester für Anästhesie und Intensivpflege wird sie mit ihrer medizinischen und pflegerischen Erfahrung der Gruppe sicherlich eine gute Unterstützung sein.

"Ich bin seit Jahren ehrenamtlich in der Kolpingjugend Greding tätig. Das Engagement für freiwillige Arbeit, das ich in diesem Verein gelernt habe, möchte ich jetzt gepaart mit meinem beruflichen Wissen in der Diabetiker Selbsthilfegruppe mit einbringen", erklärte Kerstin Nuber.

Unterstützt wird sie dabei von Angelika Butz. Sie ist selbst Betroffene und kann viele praktische und nützliche Tipps an die Teilnehmer weitergeben. Zum Beispiel: Wie gehe ich mit Diabetes in meinen Alltag um? Wie reagiert mein Blutzucker auf Belastung oder Anspannung? Ihr ist wichtig, dass sich jeder in der geschützten Gruppe austauschen und ergänzen kann. Niemand soll alleine gelassen werden, denn jeder hat das gleiche Problem und das gleiche Päckchen zu tragen.

Kerstin Nuber und Angelika Butz gehören ab sofort zu den über 20 Millionen ehrenamtlich Tätigen in Deutschland und laden zu ihrem ersten Treffen am Mittwoch, 23. Januar, um 19 Uhr ein. Professor Gregor Voggenreiter spricht dann zum Thema "Gelenkersatz".

Der Chefarzt leitet das zertifizierte Endoprothetikzentrum der Klinik in Kösching und geht an diesem Abend darauf ein, wie sich Gelenkprobleme zeigen und welche Therapieoptionen bei Gelenkbeschwerden bestehen. Dabei behandelt er ausführlich die Therapie mittels Gelenkersatz. Er geht vor allem auf praktische Aspekte beim Ersatz des eigenen durch ein künstliches Gelenk ein. Die Teilnahme ist kostenlos.