Kommentar
Nie richtig angekommen

05.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:41 Uhr

Trainer Damir Canadi ist in Nürnberg wieder Geschichte, bevor er richtig da war.

Wirklich angekommen ist er nie. Schon bei seiner Verpflichtung gab es Zweifel, ob er für die Mission Wiederaufstieg der Richtige ist. Ein halbes Jahr später ist klar: Die Bedenken waren berechtigt. Die Aufgabe, ein Spitzenteam der Zweiten Liga zu formen, war wohl eine Nummer zu groß.

Im ersten Heimspiel (0:4 gegen den HSV) wurde überdeutlich, dass der FCN vom eigenen Anspruch meilenweit entfernt ist. Besser wurde es seitdem nur punktuell und nie über mehrere Wochen hinweg. Die Dauerbaustelle Defensivschwäche bekam der Coach nicht in den Griff, zuletzt kamen auch noch Gerüchte über ein schlechtes Verhältnis zur Mannschaft hinzu - in der Summe also zu viel, um den gängigen Mechanismus der Trainerentlassung noch zu vermeiden.

Doch - wie fast immer, wenn der Trainer gehen muss - wäre es viel zu einfach, Canadi die alleinige Schuld an der aktuellen Situation zu geben. Gegen Bochum musste sage und schreibe der fünfte Torwart auflaufen. Vor allem aber steht spätestens jetzt auch Sportvorstand Robert Palikuca unter verschärfter Beobachtung. Schließlich bezeichnete er Canadi vor wenigen Monaten als seinen "Königstransfer", und sein Kader lässt besonders defensiv schwer zu wünschen übrig. Palikucas nächster Trainer sollte eine etwas königlichere Zeitrechnung prägen, denn aktuell ist der Club zwei Punkte vom Relegationsplatz entfernt - vom Abstiegs-Relegationsplatz.