Beilngries
"Nie mehr Schwammerlsuppe"

Kartenvorverkauf für die vier Aufführungen des Kolpingtheaters läuft - Premiere am Ostersonntag

05.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:49 Uhr
Da liegen die Nerven blank, wenn so verschiedene Charaktere in einer etwas seltsamen Gaststätte aufeinandertreffen. Die Proben für das neue Theaterstück der Kolpingfamilie Beilngries laufen recht turbulent ab, Spaß ist garantiert. Premiere ist am Ostersonntag. −Foto: Adam

Beilngries - Schmuddelig und unaufgeräumt, duster und so gar nicht einladend: Die Kulisse des Kolpingtheaters Beilngries versetzt die Zuschauer heuer in eine echte "Boazn".

Eine Wirtsstube also, die mit einer gepflegten Gaststätte so gar nichts gemeinsam hat. Deshalb fühlt sich auch keiner der Gäste, die dort aufeinandertreffen, wohl. Eigentlich wissen sie gar nicht einmal, wie sie hier überhaupt gelandet sind. Und was sie hier sollen. Schon gar nicht, wie sie hier wieder wegkommen. Da sie nun aber halt mal hier sind, müssen sie miteinander auskommen. Und nach einer Lösung suchen, aus dieser "Hinterweltsboazn" und der Situation das Beste zu machen. Dass das nicht einfach ist, viel Situationskomik und lustige Dialoge garantiert sind, darauf dürfen sich die Zuschauer freuen.

Die "Hinterweltsboazn" stammt aus der Feder von Heidi Falterhauser und verspricht zur Osterzeit wieder viel Spaß für die Zuschauer des Kolpingtheaters. Rund 90 Minuten Spielzeit sind geplant, mit Pausen, in denen Vater und Sohn Norbert und Theo Binder musikalisch unterhalten. Kleine Getränke und Brotzeiten gibt es ebenfalls wieder. Einen einzigen festen Regisseur dagegen sucht man heuer erstmals vergebens - dafür gibt es viele Verantwortliche, denn die Akteure führen gemeinsam Regie, geben sich gegenseitig Tipps und tüfteln über Einsätzen, Bühnenpräsenz und Texten. Die Proben laufen seit Wochen.

Und es macht allen sichtlich Spaß. "Wir haben lustige Proben und versprechen jetzt schon den Zuschauern einen ebenso lustigen Abend", sagt Bertram Pscherer. Er hat die Rolle des Blasius übernommen, die der 48-Jährige so erklärt: "Ich bin der tipferlscheißende Buchhalter, kurz Blasi genannt. Und eins ist sicher: Eine Schwammerlsuppe esse ich nicht mehr! " Was er in der Hinterweltsboazn zu suchen hat, weiß der Blasi allerdings genauso wenig wie der Rudi, dargestellt von Sebastian Schmidt (31). Seine Rolle: "Ich bin ein Gelegenheitsdieb und Gelegenheitsarbeiter, tierlieb mit Ratte, immer positiv gestimmt, dazu aber rotzfrech und stinkfaul. "

Dagegen als "fleißig, liebreizend und charmant" bezeichnet Evi Foerst (41) ihre Protagonistin, die Kellnerin Lilli: "Ich wurde dramatischerweise von einem Maßkrug erschlagen! " Der entsetzte Blick von Pfarrersköchin Annamirl (Ulli Nester) ist ihr dafür sicher. Die 65-Jährige erklärt: "Ich bete brav und anständig Tag und Nacht für mein Seelenheil, bis ich im Himmel bin. " Christoph Thumann hat die Rolle des Nepomuk übernommen, nicht einfach, denn "ich bin der Hausl und hab' einen dezenten Sprachfehler". Wer soll Ordnung in dieses Durcheinander an Persönlichkeiten bringen? Die Gastwirtin der Hinterweltsboazn (Irmi Scheiblecker, 53) wohl nicht, denn sie beschreibt sich als "Wirtin mit großem Durst. Und wenn ich grad mal nicht betrunken bin, dann bin ich müde oder grantig. " Bleiben alle Hoffnungen also nur noch bei Leichenfrau Lydia Lange (60). Vielleicht kann ja sie zur Aufklärung beitragen, denn sie erzählt: "Ich bin die einzig Lebende in dem ganzen Stück. " Ob sie damit für ein glückliches Ende sorgen kann?

Damit die Aufführungen des Kolpingtheaters in gewohnt bester Organisation über die Bühne gehen können, sind viele Helfer im Hintergrund gefragt. Als Souffleuse jederzeit das passende Stichwort liefert Elfriede Bruckschlögl. Für den Bühnenbau sind Bernhard, Thomas und Markus Gabler, Martin Heimisch, Gerhard Mödl, Klaus Förster und Hans Rösch zuständig. Das Bühnenbild malt Jürgen Bissinger.

Wer Karten für das Kolpingtheater kaufen will, ist bei Schuh-Sport Schmidt in Beilngries richtig. Eine Karte kostet acht Euro. Premiere ist am Ostersonntag, 12. April. Weitere Aufführungen folgen am Ostermontag sowie am Freitag, 17. April, und Samstag, 18. April. Beginn ist jeweils um 20 Uhr.

DK