Die Bayern-SPD hat sich etwas einfallen lassen: Mit einer einfacheren Sprache will sie die Menschen wieder erreichen und dem Gefühl entgegentreten, dass "die da oben" die Probleme der Bevölkerung nicht verstehen. Damit soll Rechtspopulisten das Wasser abgegraben werden.
Erster Schritt ist der Leitantrag für den kommenden Parteitag. Statt auf hochgestochenes Kauderwelsch setzen die Sozialdemokraten auf kurze Sätze und eine klare Sprache. Das ist sicher eine lobenswerte Idee. Viel zu oft werden Anträge, Programme oder Ansprachen von Politikern völlig unnötig verkompliziert.
Aber dennoch birgt der Ansatz auch ein Risiko. Der Leitantrag gleitet an einigen Stellen in Allgemeinplätze ab und suggeriert, dass es leichte Antworten auf komplizierte Fragen gibt. Genau das aber wird den Rechtspopulisten von AfD und Pegida immer wieder vorgeworfen: dass sie hochkomplexe Gemengelagen mit leichten, aber unerfüllbaren Forderungen lösen wollen. Daher sollte der Vorsatz nicht "leichte Sprache um jeden Preis" lauten, sondern vielmehr "leichte Sprache nur dort, wo es sinnvoll ist".
