Unterpindhart
Nicht so ausgschamt wie Mama Bavaria

Sepp Meyer bekommt beim "Pindharter Nockherberg" viel Applaus für seine Fastenpredigt

06.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:07 Uhr

Foto: Magdalena Zurek

Unterpindhart (GZ) Sauber eingeschenkt wurde den rund 300 Besuchern am Samstag beim "Pindharter Nockherberg" im Gasthof Rockermeier. Auch bei der 15. Auflage des FW-Starkbierfestes stand die Fastenpredigt von Sepp Meyer alias Bruder Barnabas im Mittelpunkt.

Zünftig begrüßt wurden die Gäste im festlich geschmückten Saal von den Doagaffn (laut Bairischem Wörterbuch: langweilige, begriffsstutzige Burschen oder Trantüten). Hinter dem Namen der Hochzeitsband verbargen sich indes drei g'standene Mannsbilder, die den Abend mit flotter Musik, bodenständigem Humor und g'scherten Trinksprüchen gestalteten.

Christian Alter hieß seinerseits als Erster Vorsitzender der FW Geisenfeld die zahlreichen "Honoratioren" im Publikum willkommen, wobei an erster Stelle die Hopfenkönigin Anna Roßmeier und ihre Stellvertreterin Helena Kreitmair standen, die einen vergnüglichen Abend wünschten. Die Ehre gaben sich auch etliche FW-Granden der Region von Altbürgermeister und Ehrenbürger Josef Alter bis zum FW-Kreisvorsitzenden Max Hechinger sowie sonstige Amtsinhaber aus dem gesamten Landkreis. Zudem waren Vertreter aller übrigen politischen Fraktionen vertreten - allen voran Bürgermeister Christian Staudter (USB).

Alter dankte den vielen Helfern, die das Fest organisiert hatten, wobei Gerda Hetzen-ecker als "gute Fee" und Alfons Gigl als "Zuträger" für die Starkbierrede besondere Erwähnung fanden.

Nach einigen Runden Musik und Sketcheinlagen der Doag-affn hatte Josef Meyer als Bruder Barnabas seinen Auftritt. Er derbleckte die kleinen Schwächen und Missgeschicke seiner "Opfer", ohne allzu politisch oder gar verletzend zu werden. "Es braucht koana Angst homm, es kennts mi ja: I bin net so ausgschamt wia d'Mama Bavaria" versprach er.

Vom "Pinata Burgamoasta Udo € (Ortssprecher Udo Schretzlmaier) und dessen legendären handwerklichen Fähigkeiten wusste er zu berichten aber auch aus dem Stadtrat gab er ein paar Anekdoten zum Besten. Letzterem fehlt es beim Tagen offenbar am rechten Licht, doch "a Beleuchtungsplan a neia, is de meistn Räte hoit scheinbar zteia",mutmaßte Meyer und ergänzte: "Da Schranner Hans hot gmoant, ma soit dro denka, a Angl-schnur spanna und Lampn nohänga". Auch das "Dauerthema" Altes Rathaus wurde aufgegriffen. "Jetz sois ja schö langsam, des waar schee, mit dem Umbau endle a d'Letzt zuageh," so die Hoffnung des Redners.

Warum sich der Geisenfelder Rathauschef nicht so recht mit der Elektromobilität anfreunden mag, verriet Meyer gerne: "Ja der Christian fohrt gern forsch und flott, sodass a manchn Strafzettl schon empfanga hot." Gefürchtet im Stadtrat sind scheint es, die Anfragen von Edith Schultz am Sitzungsende "denn die Folge davon ist na meistns leida - De Gaude geht a hoibate Stund no weida".

Ungeschoren kam auch Josef Finkenzeller nicht davon, dessen Fahrweise offenbar der des Rathauschefs nicht nachsteht. Doch scheint er mehrfach auch das Unglück auf sich zu ziehen. Unter anderem beim Essen mit dem obersten FW-Chef. Da hüpft ihm der Knödel von der Gabel. "Bei eam selba war desweng net vui los, ober da Aiwanger voi daspritzt mit Soß". Ein humoriges Gstanzerl war es Meyer auch wert, dass der passionierte Jäger Erich Erl ein Hirschgulasch mit Rind verwechselte. Was Paul Weber angeht, hatte er eine ganz eigene Vermutung in punkto Bürgermeisternachfolge: "Er is jetz ja wirkle überoi präsent, so dass mancha scho an gewissn Plan dakennt". Gelobt wurde - passend zum Anlass - Gerda Hetzenecker, weil sie bei Fraktionssitzungen gerne mal "ihr Hoibe Weiß" genießt. "Sowos gfoit ma, des is a Schau; i hob Respekt vor so a Frau" meinte Meyer unter Applaus.

Das Publikum quittierte den Vortrag mit Bravorufen und die Derbleckten stießen mit dem Redner gerne an. Denn auch beim Nockherberg in Pindhart gilt: A Guada hoids aus.