Schrobenhausen
Nicht nur Mindestlohn

Gewerkschaft NGG fordert Zulage

09.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:56 Uhr

Schrobenhausen (oh) Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen können Beschäftigte bei McDonald's noch nicht darauf hoffen, ab Januar mehr als den gesetzlichen Mindestlohn von 8,84 Euro zu bekommen. Denn der Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) sperre sich in der laufenden Tarifrunde weiterhin gegen ein Lohnplus.

Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit.

Die NGG Schwaben, die auch für den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen zuständig ist, spricht bei den Lohnangeboten von einer "Rolle rückwärts". Die Beschäftigten hätten mehr verdient als den Mindestlohn. Sollten die Arbeitgeber nicht spürbar nachlegen, werde es einen "heißen Advent" geben, so die Gewerkschaft - etwa mit Demonstrationen in verschiedenen Städten.

Die Arbeitgeber hätten zuletzt einen Stundenlohn von 8,84 Euro in der ersten und 8,89 Euro in der zweiten Lohngruppe geboten, berichtet Tim Lubecki von der NGG Schwaben. "Das ist ein Schlag ins Gesicht aller heimischen Beschäftigten. Denn schon per Gesetz würden sie letztlich dasselbe verdienen." Die NGG fordert ein Lohnplus von mindestens sechs Prozent. Die unterste Lohngruppe solle überproportional angehoben werden - "damit eine Neun vor dem Komma steht", so Lubecki. Dazu sollen die Ausbildungsvergütungen auf 800 Euro im ersten, 900 Euro im zweiten und 1000 Euro im dritten Lehrjahr steigen. Lubecki: "Ob beim Burgerbraten, an der Verkaufstheke oder im Kaffeeausschank - die Mitarbeiter der Franchiseketten versorgen im Kreis Neuburg-Schrobenhausen jede Woche Tausende Kunden. Und das oft unter enormem Zeitdruck."

"Manche Firmen klagen zwar über mehr Konkurrenz und Rückgänge bei den Gastzahlen. Im gleichen Atemzug geben sie aber auch zu, dass sie das durch höhere Preise wieder ausgeglichen haben", sagt Lubecki. Für die NGG steht fest, "dass bei der harten Arbeit in der Systemgastronomie am Monatsende endlich mehr für die Beschäftigten herauskommen muss."

Der Bundesverband der Systemgastronomie teilte auf Anfrage der SZ mit, "dass wir uns zu den derzeit laufenden Tarifverhandlungen nicht öffentlich äußern werden".