Wolnzach
Nicht nur für Jugendliche

Wolnzacher JuBi stellt sich mit Kinderaktionen und vhs-Kursen für Erwachsene breit auf

13.10.2020 | Stand 23.09.2023, 14:43 Uhr
Das JuBi-Team tüftelt an der Erweiterung des künstlerischen Angebots. −Foto: Rebl

Wolnzach - Nach dem Lockdown ist es das erste Jugendzentrum im Landkreis gewesen, das bereits im Juni wieder seine Türen öffnete: Im Jugend- und Bildungsdorf Wolnzach (JuBi) läuft inzwischen der Betrieb wieder komplett.

Neben dem Freizeittreff und den Angeboten im Jugendbildungsbereich hat sich das JuBi inzwischen noch breiter aufgestellt: Neben vhs-Kursen für Erwachsene, die in seinen Räumen stattfinden, will das JuBi selbst künftig regelmäßige Aktionen für Kinder anbieten. Neu im Team ist dabei die Wolnzacher Künstlerin Nathalie Ponsot.

Dass das JuBi somit verschiedenen Generationen - von Kindern bis zu Senioren - Platz bietet, freut JuBi-Leiter Max Thalmeir, der heuer zudem die Nachfolge von Reinhard Zink als vhs-Außenstellenleiter angetreten hat. "Es sind alle da, das ist schön", sagt er. Kurse der Volkshochschule, aktuell zum Beispiel Nähkurse, finden schon länger in den Räumlichkeiten an der Wendenstraße statt. Ausweiten will Thalmeir nun auch kreative Angebote des JuBi für Kinder. Unterstützung bekommen er und Betreuerin Iris Engels dabei von einem Profi in Sachen Kunst und Kreativität: Die Künstlerin Nathalie Ponsot arbeitet seit September im Jugend- und Bildungsdorf mit und widmet sich dort vor allem den kreativen Angeboten, für die die Donnerstage und Samstage als Aktionstage auserkoren wurden. Erst einmal gehe es nur ums Anbieten, wie Ponsot erklärt. "Und ums Kennenlernen." Die Jugendlichen müssten sich erst einmal an die neuen Angebote gewöhnen, bei denen sie ihre künstlerischen Talente entdecken können.

Über die Verstärkung im Team sind Iris Engels und Max Thalmeir ausgesprochen froh, denn nur so können auch zusätzliche Kurse und Aktionen für Kinder parallel zu den Öffnungszeiten des Jugendtreffs personell gestemmt werden. Vorerst einmal pro Monat sind solche Aktionen geplant, beginnend mit dem Laternenbasteln am kommenden Samstag (siehe Infokasten). Im Moment brüten Iris Engels und Nathalie Ponsot über dem Jahresplan und über Materialbestellungen, sammeln Ideen - und machen Werbung. "Wir freuen uns, wenn Kinder kommen", sagen sie.

Gleichzeitig sind auch die Maßnahmen im Bildungsbereich und zur Berufsorientierung, die Max Thalmeir anbietet, wieder angelaufen - wegen Corona im Einzelcoaching statt in Gruppen. "Das bedeutet einen erheblichen Mehraufwand", sagt Thalmeir. So wird die Berufsorientierung für die letztjährigen achten Klassen, die nicht im üblichen Maß stattfinden konnte, jetzt in Einzelgesprächen nachgeholt. Wo kann ich Praktikum machen? Welche Berufe kommen für mich in Frage? Solchen Fragen geht Thalmeir mit den Schülern auf den Grund. "Ziel ist eine fundierte Entscheidung aufgrund der eigenen Fähigkeiten und der Anforderungen des jeweiligen Berufes", so Thalmeir. Dazu kommt das Bewerbungstraining, zu dem vor Kurzem die Neuntklässler der Mittelschule eingeladen wurden. Dabei geht es um das Verhalten beim Vorstellungsgespräch, das Schreiben einer wettbewerbsfähigen Bewerbung oder den Ablauf von Eignungstests. "Gerade Online-Bewerbungen sind oft sehr aufwendig, da brauchen die Schüler Unterstützung", so Thalmeirs Erfahrung. Rund 50 bis 70 Prozent der Abschlussschüler der Wolnzacher Mittelschule nehmen laut Thalmeir dieses Angebot war und lassen sich fit machen für den gesamten Bewerbungsprozess, aber auch in Sachen Kommunikation und Sozialkompetenz.

Dass sich manche später, nach der Lehre, bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz bei ihm wieder Unterstützung holen, ist für Thalmeir ein Zeichen von Vertrauen. Das habe er im Übrigen auch während des Lockdowns erfahren. Zu vielen regelmäßigen JuBi-Besuchern habe er über "Fenster- und Zaungespräche" den Kontakt gehalten. Der Leidensdruck sei für viele Jugendliche während dieser Zeit sehr groß gewesen. "Sie hatten ja keine Möglichkeit, irgendwohin zu gehen. Das hat sie hart getroffen."

Da viele offenbar sehnsüchtig darauf gewartet hatten, war nach Wiederöffnung des JuBi ab 23. Juni entsprechend viel los. "Es ist richtig rund gegangen", berichtet Thalmeir. Dabei muss auch er mit seinem Team genau auf die Umsetzung des Hygienekonzepts achten. So dürfen sich unter anderem nur 15 Besucher gleichzeitig in den Räumen des Jugenzentrums mit Jugendcafé und Freizeithalle aufhalten. Wenn es mehr sind, muss sich der Rest draußen in der Zwischenzeit auf dem weitläufigen Freigelände vergnügen. Man müsse halt mehr aufpassen und die Leute immer wieder darauf hinweisen, so Max Thalmeir. "Aber es funktioniert."

WZ

Katrin Rebl