Wolnzach
"Nicht mehr nachvollziehbar"

Bürgermeister Machold zur Volksfestklage im Bauausschuss

21.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:40 Uhr

Wolnzach (WZ) Die Klage der Volksfestanwohnerin ist dem Markt Wolnzach zugestellt (WZ vom 21. März), das hat Bürgermeister Jens Machold (CSU) auch im Bauausschuss erklärt. "In mancherlei Hinsicht" sei das überraschend, so der Rathauschef: Erstens habe man mit einer Klage vor dem Verwaltungsgericht gerechnet, tatsächlich sei die Klage aber beim Landgericht Ingolstadt eingereicht worden.

Überraschend sei auch, dass einerseits geeignete Maßnahmen zur Lärmminderung gefordert würden, andererseits der Anwalt der Nachbarin schriftlich einen Stopp der Bauarbeiten zur Umsetzung genau dieser lärmmindernden Maßnahmen formuliert habe. Er habe auch Rücksprache mit dem Landratsamt Pfaffenhofen gehalten, so Machold vor dem Bauausschuss am Dienstagabend. Ergebnis: "Das Ganze ist nicht mehr nachvollziehbar", das sehe man im Landratsamt so und auch er teile diese Sicht. Denn beim persönlichen Gespräch mit der Anwohnerin vor der Februar-Bauausschusssitzung habe man sich noch auf einen direkten Austausch verständigt gehabt: "Als Antwort haben wir jetzt einen Brief von ihrem Anwalt bekommen", so Machold. Sein Fazit: "Es soll leiser werden, aber Lärmschutzmaßnahmen werden abgelehnt, auch mobile Bauten sind unerwünscht. Damit wird doch klar, was eigentlich gewollt ist."

Der bedeutende Großteil der Anwohner der Hopfen- und vor allem auch der Herrnstraße stehe hinter dem Volksfest, einige von ihnen waren zur Bauausschusssitzung gekommen. Mit Kopfnicken bestätigten sie die Schilderung des Rathauschefs, der sagte, dass Anwohner immer wieder zu Unrecht angegangen würden, wenn von "den Volksfestnachbarn" die Rede sei. Machold: "Wirklich dagegen sind tatsächlich nur die Klägerin und ihr Berater, allen anderen gegenüber ist das ungerecht, das haben sie nicht verdient." Der Markt werde am Lärmschutzkonzept festhalten, das auch im Landtag bei der Behandlung der Volksfestpetitionen positiv bewertet und auch von übergeordneten Fachstellen wie dem Landesamt für Umweltfragen und dem Umweltministerium geprüft wurde.

Vergeben wurden am Dienstag die Baumeisterarbeiten an die Firma Felsl aus Larsbach und die Metallbauarbeiten an die Wolnzacher Firma Eibel. Eine Gegenstimme gab es jeweils von Marianne Strobl (SPD). Sie hatte nachgefragt, warum man in Kenntnis der Haltung der Anwohnerin nicht auch andere Vorschläge untersucht hatte und sich damit eine grundsätzliche Abreibung des Bürgermeisters eingehandelt.