Wellheim
Nicht immer alles eitel Sonnenschein

Besuch in der Wellheimer Kindertagesstätte St. Andreas - Prekäre Personalsituation

21.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:48 Uhr
Die Begeisterung der Kinder wirkte ansteckend und animierte Sr. Theresia Wittemann, Domdekan Bertram Meier und Pfarrer Georg Guggemos (sitzend von links) zum Mitsingen. −Foto: Pruis-Obel

Wellheim (pso) Bei seinem Besuch in der Kindertagesstätte St. Andreas in Wellheim zeigten sich Domdekan Bertram Meier und Schwester Theresia Wittemann begeistert von den erst renovierten Räumen.

Leiterin Gabriele Eid führte Meier durch die rund 1000 Quadratmeter große Tagesstätte mit Krippe. Baulastträger ist die Marktgemeinde Wellheim, während die Kirche als Betriebsträger fungiert. Auf Meiers Frage nach der Zusammensetzung der Konfessionen erklärte Eid, dass neben katholischen auch evangelische, muslimische und konfessionslose Kinder betreut würden. "Wir versuchen, in unserer pädagogischen Arbeit Verbindungen zu allen Ländern und Religionen darzustellen. Etwa, dass Nikolaus von Myra in der heutigen Türkei geboren wurde. "

Bei speziellen katholischen Anlässen, etwa dem Aschenkreuz oder dem Blasiussegen, würde bei den Eltern abgefragt, ob sie dies für ihr Kind möchten. Es sei wichtig, so bekräftigte Meier, nicht vereinnahmen zu wollen, aber auch nicht mit der eigenen Überzeugung hinter dem Berg zu halten. Mit dem Einstudierten nicht hinter dem Berg halten wollten anschließend die Vorschulkinder, die eigens eine Überraschung einstudiert hatten. Sie begrüßten Meier und Wittemann, die von Pfarrer Georg Guggemos begleitet wurden, mit einem Tanz und dem lautstark und voller Begeisterung vorgetragenen Lied "Wir haben einen Gast" auf die Melodie von "Wir feiern heut' ein Fest". Dass aber auch in der Kita nicht immer alles nur eitel Sonnenschein ist, sondern die Mitarbeiter tagtäglich gegen verschiedene Herausforderungen ankämpfen, zeigte sich im Gespräch mit Domdekan Meier, der die Informationen konzentriert aufnahm.

So ging Leiterin Gabriele Eid auf die derzeit besonders prekäre Personalsituation ein. "Momentan sind zwei Vollzeitstellen nicht besetzt. Wir bekommen keine Bewerbungen, der Arbeitsmarkt ist leergefegt. " Der Pflegebedarf, etwa durch mehr Wickelkinder in Krippe und Zwergerlgruppe, Inklusion, Integration, aber auch auffällige Kinder, sei in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Was die Verwaltung anbelangt, übernehme das Kita-Zentrum St. Simpert in Augsburg zwar einige Aufgaben, aber viel Büroarbeit bleibe dennoch vor Ort. Arbeit, für die keine zusätzlichen Stunden vorgesehen seien. Diese fehlten also wieder bei der Betreuung der Kinder.