Hilpoltstein
"Nicht fliegend"

28.07.2010 | Stand 03.12.2020, 3:49 Uhr

Hilpoltstein (HK) Wenige Tage vor dem Start der Saison 2010/11 hat der Verbandstag des Bayerischen Fußball-Verbandes in Bad Gögging eine gravierende Änderung im Spielbetrieb beschlossen. Schon in der am Wochenende beginnenden Spielzeit gibt es für alle Herren- und Frauenmannschaften auf Kreisebene die Möglichkeit der Rückwechslung von bereits ausgewechselten Spielern. Bei den vorausgegangenen Kreis- und Bezirkstagen hatte sich bereits ein Großteil der Vereine für diese Neuerung ausgesprochen. Für die Vereine aus dem Verbreitungsgebiet des HK beantwortet Franz Bradl aus Mörsdorf, Lehrwart der Neumarkter Schiedsrichtergruppe, einige wichtige Fragen zu diesem brisanten Thema.

Wie läuft die Sache mit dem Rückwechseln während des Spiels den neuen Regeln entsprechend ab?
 

Bradl: Es gibt ja maximal drei Auswechselspieler bei den aufstiegsberechtigten Herrenmannschaften und vier bei allen anderen Teams. Bei der ersten Einwechslung eines Ersatzspielers wird der Wechsel notiert. Unter den dann maximal 14 beziehungsweise 15 Spielern kann nun beliebig gewechselt werden, wobei sich die gerade ausgewechselten Spieler in der technischen Zone aufhalten müssen. Bei Privatspielen können es auch mehr als 15 Spieler sein, wenn sich beide Mannschaften einig sind und der Schiedsrichter informiert wurde.

Was müssen die Mannschaften beachten?

Bradl: Zunächst einmal will ich betonen, dass nicht fliegend gewechselt werden darf, sondern immer nur bei einer Spielunterbrechung und mit Zustimmung des Unparteiischen. Der Wechselvorgang selbst läuft also ab wie bisher. Der Unterschied ist nur, dass der ausgewechselte Spieler jetzt nicht zum Duschen in die Kabine gehen sollte, denn er kann später ja wieder rein. Diese Regelung gilt ab sofort auf Kreisebene, also von den B-Klassen bis einschließlich hinauf zur Kreisliga.

Wie gehen die Schiedsrichter mit der neuen Regel um?

Bradl: So neu ist diese Regelung gar nicht für unsere Schiedsrichter. Denn im Junioren- und Senioren-Bereich gibt es das Rückwechseln schon seit einigen Jahren und hat sich dort gut bewährt. Es ändert sich also nur, dass die Rückwechslung jetzt auch für Herren- und Frauenmannschaften auf Kreisebene erlaubt wird.

Wie groß ist die Gefahr, dass die Rückwechslung vor allem zum Zeitschinden genutzt wird?

Bradl: Sicher wird es solche Versuche geben, dass gegen Spielende häufiger gewechselt wird, um einen knappen Vorsprung über die Zeit zu retten. Aber die vergeudete Zeit kann der Schiedsrichter nachspielen lassen – oder auch im Extremfall einem weiteren Wechsel nicht mehr zustimmen.