Nicht erhaltenswert

10.09.2013 | Stand 02.12.2020, 23:41 Uhr

Zum Thema Erweiterung des Medizinhistorischen Museums in der Alten Anatomie durch den Abbruch des benachbarten Jugendstilhauses:

Als ehemalige Mitarbeiterin im Medizinhistorischen Museum möchte ich mich zu Wort melden. Ich würde der Stadt Ingolstadt empfehlen, einen Tag der offenen Tür für dieses Gebäude zu veranstalten und ich nehme an, die Diskussionen über die Erhaltungswürdigkeit würden anders aussehen. Ich denke, es ist den meisten nicht bekannt, dass das Gebäude unter anderem auch als Verwaltungsgebäude dient. Ich habe 20 Jahre in diesem Haus gearbeitet und ich weiß, wie es von innen aussieht. Die Mitarbeiter arbeiten unter Verhältnissen, die man nur als desolat bezeichnen kann. Selbst die Museumsdirektorin Marion Ruisinger hat ein Büro, dass diesen Namen nicht wirklich verdient. Zwei Ölöfen für eine ganze Etage, defekte Linoleumböden, mindestens 40 Jahre alte sanitäre Anlagen und ähnliches gehören zur Ausstattung dieses Hauses. Ich kann mir nicht vorstellen, dass außer der Fassade, die übrigens auch nicht mehr im Original ist, irgendetwas zu schützen wäre.

Laut Planung soll das neue Gebäude nun einen Eingangsbereich bekommen, der für Besucher einladend und zweckmäßig ist (endlich eine richtige Garderobe, ordentlicher Kassenbereich und eine Caféteria). Außerdem kann das Museum durch den Neubau behindertengerecht gestaltet werden. Ich denke, es hat seinen Grund, warum diese Umgestaltung des Museums nach vielen Jahren zähen Ringens endlich beschlossen wurde.

Brigitte Philipp, Kipfenberg