Ingolstadt
Nicht clever genug

Bayernliga: Durch einen Gegentreffer in der Nachspielzeit spielt der FCI II gegen Kottern nur 2:2

22.09.2019 | Stand 23.09.2023, 8:41 Uhr
Später Ausgleich: Kottern erzielt durch Umut Akan (links) in 94. Minute das 2:2, Ingolstadts Tim Kraus (2. von links) kommt gegen den TSV-Spieler zu spät. −Foto: Rimmelspacher

Ingolstadt (PK) Neue Woche, neues Pech: Die U21-Mannschaft des FC Ingolstadt hat in der Bayernliga Süd zum zweiten Mal in Folge in der Nachspielzeit ein Gegentor kassiert und deshalb trotz einer 2:0-Führung nur 2:2 (0:0) gegen den TSV Kottern gespielt.

"Wir waren nicht clever, haben unsere Chancen nicht genutzt und in den entscheidenden Situationen einfach nicht konsequent genug agiert", haderte FCI-Trainer Alexander Reifschneider nach dem Punkteverlust gegen die bayerischen Schwaben. "Dass uns das nun schon zum zweiten Mal passiert, beschreibt den Ernst der Lage, dass wir zwingend aus solchen Situationen lernen müssen. Das hat dann bei allem Talent auch nicht mehr viel mit Bayernliga-Fußball zu tun. Das geht einfach nicht. "

Gegen einen "ordentlich organisierten Gegner", starteten die Jungschanzer gut ins Spiel. Dabei musste der FCI kurz vor Anpfiff in der ohnehin schon verletzungsgeschwächten Defensive umstellen. Ünal Altintas merkte beim Aufwärmen, dass er aufgrund einer Grippe doch noch nicht einsatzfähig war, weshalb Gordon Büch erstmals in die Innenverteidigung rückte. Kottern wartete im 5-4-1-System, das gut und gerne auch als 7-2-1-Abwehrblock durchgehen konnte, auf die Angriffe der Ingolstädter. Die erste Chance der Hausherren hatte Noah Schorn, der nach einer Flanke von Paul Polauke aber nicht genug Präzision in seinen Kopfball brachte und deshalb vergab. Zwar waren auch die Gäste um Offensive bemüht, wirklich Fahrt nahm das Spiel aber erst im zweiten Durchgang auf. "Wir sind gut aus der Kabine gekommen und haben direkt das Kommando übernommen", beschrieb Reifschneider, der sich nach mehreren vergebenen Großchancen in der 55. Minute über den Führungstreffer freuen durfte. Nach einer Ecke von Büch stand Mario Götzendörfer goldrichtig und nickte zum 1:0 ein. Nur sechs Minuten später kam es noch besser. Nach einem Freistoß gelangte der zweite Ball im TSV-Sechzehner zu Tim Kraus, der aus rund zehn Metern auf 2:0 erhöhte (61.).

"Danach haben wir Kottern einmal über links durchkommen lassen und direkt das Gegentor kassiert. " Zwar hatte der FCI im eigenen Strafraum die Überzahl, da die Zuordnung aber nicht stimmte, kam Matthias Jocham an die Kugel und bugsierte sie zu 2:1 über die Linie (66.). "In der Folge haben wir uns bei eigenem Ballbesitz überhaupt nicht clever verhalten", ärgerte sich der Ingolstädter Coach.

Erschwerend kam auch noch eine Menge Pech hinzu. Insgesamt dreimal traf der FCI nur Aluminium. Weder Philipp Herrmann noch Polauke konnten das 3:1 erzielen und so drückten die Gäste auf den Ausgleich. Wie in der Vorwoche bei der Niederlage gegen die Spielvereinigung Hankofen-Hailing brachte die letzte Situation des Spiels das Tor für den Gegner. Nach einer eigentlich schon geklärten Ecke brachte Kottern die Kugel noch einmal gefährlich vor das Gehäuse der Donaustädter und Umut Akan besorgte in der vierten Minute der Nachspielzeit den Ausgleich für den TSV. Schiedsrichter Michael Freund pfiff das Spiel danach nicht mehr an.

Reifschneider beschrieb: "Es ist nicht nur ein Faktor, der für diese Gegentore verantwortlich ist. Natürlich fehlt uns noch einiges an Erfahrung, allerdings waren wir auch einfach nicht konsequent und in vielen Situationen müssen wir cleverer sein, den Ball besser festmachen oder die Angriffe schlicht besser ausspielen. " Zwar habe der FCI im Vergleich zur Vorwoche immerhin besser gegen den Ball agiert, da am Ende aber wieder kein Sieg heraussprang, müsse das Reifschneider-Team in den kommenden Tagen konkret ansprechen, was schief läuft und gezielt daran arbeiten. Der Coach blickte voraus: "Wir werden versuchen auch im Training solche Drucksituation herbeizuführen. Wir müssen kritisch an die Sache herangehen und aufpassen, dass wir nicht in einen Trott verfallen. "

Johannes Nusko