Fürstenfeldbruck
Neuntes Spiel, neunter Sieg

Ingolstadt Dukes sichern sich in Fürstenfeldbruck endgültig Meisterschaft in der Regionalliga Süd

29.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:24 Uhr

Umzingelt von den Roten: Edo Toviaou (Mitte) von den Dukes sieht sich einer großen Fürstenfeldbrucker Übermacht gegenüber. - Foto: Strisch

Fürstenfeldbruck (DK) „Jetzt sind wir Meister, das kann uns keiner mehr nehmen.“ Chefcoach Eugen Haaf atmete erst einmal tief durch und dachte dann erstmals auch schon an die möglichen Play-offs. Zuvor hatten die Ingolstadt Dukes in der Football-Regionalliga Süd den Titel endgültig sichergestellt.

Mit 28:21 (7:6, 7:8, 7:0, 7:7) gewannen die Herzöge beim Tabellenzweiten Fursty Razorbacks in Fürstenfeldbruck. Die Freude über den neunten Sieg im neunten Spiel erhielt aber gleich wieder einen Dämpfer, denn mit Andre Kelz fiel ein weiterer Abwehrrecke frühzeitig aus und wird den Dukes vorerst fehlen. Dabei waren die Ingolstädter ohnehin schon mit dem letzten Aufgebot angereist, und etliche Spieler, die am Sonntag auf dem Feld standen, hätten eigentlich auch eine Pause gebraucht, um ihre Verletzungen auszukurieren.

„Wir haben die allerletzte Hürde mit dem allerletzten Aufgebot genommen. In der Linie hatte ich nur noch zwei Mann von der Stammbesetzung“, stöhnte der Chefcoach. „Meine Spieler mussten heute zu 50 Prozent auf Positionen spielen, auf denen sie gar nicht zu Hause sind. Im vergangenen Jahr hätten wir ein solches Spiel nicht gewonnen.“

Ob die vielen Verletzungen die Folge davon sind, dass die Dukes die Liga so souverän dominieren und deshalb besonders gejagt werden? Haaf verneint das vehement und bescheinigt der Konkurrenz durchaus eine faire Spielweise: „Das war einfach Verletzungspech, es wurde nicht extrem unfair gespielt.“

Einer der vielen angeschlagenen Akteure stand am Sonntag am Spielfeldrand und unterstützte das Team: Jonathan Major. Bei ihm war unter der Woche ein Kreuzbandriss diagnostiziert worden, die Saison ist damit für den US-Importspieler vorzeitig beendet. „Das ist schon bitter, aber das gehört zum Sport eben dazu“, betrachtet er die Situation ganz gelassen. Anders als Andre Kelz, der sich mächtig ärgerte, als er schon nach wenigen Minuten mit einer schmerzhaften Achillessehnenverletzung vom Feld humpelte. Und noch einer war am Sonntag zum Zuschauer verurteilt: Kenny Telfair war wegen einer Rangelei im Spiel gegen München für diese Partie noch gesperrt. „Mein Gegenspieler hat den Schiedsrichtern nach der Partie zwar gesagt, dass das nichts war, aber ich wurde trotzdem für das heutige Spiel gesperrt. Das tut schon weh hier zu stehen und nicht eingreifen zu können.“

Immerhin konnte er mitverfolgen, dass seine Kollegen auch ohne ihn einen großen Kampf lieferten und auch den schnellen Rückstand nach einem Touchdown durch den überragenden Evan Yabu schnell wegsteckten. Andrew Blakley glich aus und weil Jerome Morris den Zusatzkick im Gegensatz zu den Platzherren nutzte, führten die Dukes nach dem ersten Viertel mit 7:6. Gorge Robinson erhöhte auf 14:6, doch nach dem Ausscheiden von Kelz verloren die Dukes kurzzeitig den Faden und mussten durch Yabu den Ausgleich zulassen. Ein toller Lauf von Blakley in die Endzone schien die Vorentscheidung, doch erneut schlugen die Brucker zurück und glichen aus. 76 Sekunden vor Schluss besorgte Robinson mit einem Hechtsprung in die Endzone das 28:21, und dank äußerst konzentrierter Abwehrarbeit retteten die Dukes den Vorsprung über die verbleibende Zeit.

Die rund 500 Zuschauer – egal ob aus Ingolstadt oder Fürstenfeldbruck – kamen voll auf ihre Kosten und sahen ein bis zum Schluss hochklassiges und dramatisches Spiel mit einem verdienten Sieger aus Ingolstadt. „Jetzt müssen wir erst einmal unsere angeschlagenen Spieler schonen. Ich werde nicht alles auf eine Karte setzen, um eine perfekte Saison zu spielen. Wichtig ist, dass bis zu den Play-offs wieder einige Rekonvaleszenten einsatzfähig sind“, blickt Haaf bereits voraus. Sollte kein Team der Gruppe Mitte auf den möglichen Aufstieg verzichten (bis Donnerstag müssen die Klubs ihre Entscheidung dem Verband mitteilen), hätten die Dukes am 13. oder 14. September gegen den Zweiten der Gruppe Mitte zunächst Heimrecht, das Rückspiel steigt am 27./28. September.