Neun Jahre Haft: Vater schüttelt Baby zu Tode

12.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:52 Uhr

Augsburg (DK) Weil sein fünf Tage altes Kind ihn beim Computerspielen nervte, schüttelte der Vater es so heftig, dass der Säugling starb. Das Landgericht hat den Mann nun verurteilt. Das Ende einer traurigen Geschichte.

Ein 29-jähriger Lagerarbeiter ist am Freitag vor dem Augsburger Landgericht wegen Totschlags verurteilt worden. Er soll im Februar seine fünf Tage alte Tochter zu Tode geschüttelt haben. Dafür muss er nun neun Jahre ins Gefängnis.

Er habe das Kind nicht töten wollen, nicht gewusst, wie empfindlich ein Säugling sei, beteuerte der Angeklagte. Die Tat selbst hatte er nie geleugnet. Er bedauere zutiefst, was passiert ist, würde gerne den Platz mit seiner kleinen Tochter tauschen und selber tot sein, schreibt der Bayerische Rundfunk. Ein „braver, anständiger, unbescholtener Mann“, der weder rauchen noch trinken würde und „nicht einmal Punkte in Flensburg“ habe, lässt sich Rechtsanwalt Thomas Reitschuster im BR zitieren. Das kleine Mädchen sei ein Wunschkind in einer glücklichen Ehe gewesen. Die Frau des 29-Jährigen halte außerdem zu ihrem Mann.

Sie war zur Tatzeit mit dem gemeinsamen damals eineinhalbjährigen Sohn einkaufen. Nach ihrer Rückkehr habe der Mann zunächst nichts von dem Vorfall erzählt. Auch habe er nicht den Notarzt gerufen, obwohl das Baby nur noch wimmerte. Die Mutter brachte den leblosen Säugling schließlich in die Kinderklinik, wo er wenige Tage später an seiner massiven Hirnblutung und Hirnschwellung, die er erlitten hatte, verstarb.

Das in der Anklageschrift angeführte Motiv macht die Tragik dieses ohnehin schrecklichen Falls komplett. Der Vater habe sich damals durch den schreienden Säugling während des Computerspielens gestört gefühlt. Er soll das Kind deshalb mindestens drei Mal so heftig geschüttelt haben, dass es starb.