Neumarkt
Neumarkter Politikkarussell dreht sich

Bürger wählen in Dietfurt einen neuen Bürgermeister, im Kreis einen neuen Landrat – Zwei Kandidaten in Breitenbrunn

18.02.2014 | Stand 02.12.2020, 23:04 Uhr

 

Neumarkt (sja) Neue Bürgermeister, neue Stadträte, ein neuer Landrat und ein neuer Kreistag – die Bürger im Neumarkter Land haben am 16. März die Wahl. Dass es personelle Veränderungen geben wird, steht in einigen Gemeinden bereits jetzt fest. Andernorts wollen die Bürgermeister im Amt bleiben.

Die Qual der Wahl gibt es beim Urnengang Mitte März unter anderem für die Wahlberechtigten in der Stadt Dietfurt. Dort tritt der bisherige Bürgermeister Franz Stephan nicht mehr an. Gleiches gilt auf Kreisebene für den Neumarkter Landrat Albert Löhner. Spannung verspricht außerdem die Wahl in Breitenbrunn, wo sich der Amtsinhaber Josef Kellermeier mit einem Konkurrenten aus dem eigenen Rathaus konfrontiert sieht. Und in Berching und Parsberg bekommen es die Bürgermeister jeweils mit zwei Herausforderern zu tun.

 

DIETFURT

Wer tritt das Erbe von Franz Stephan als Bürgermeister von Dietfurt an? Diese Frage müssen die Wähler in der Sieben-Täler-Stadt beantworten. In den vergangenen zwölf Jahren saß der CSU-Mann fest auf dem Chefsessel im Rathaus, im Alter von 63 Jahren beendet er nun seine politische Karriere. Als Nachfolger stehen drei Bewerber in den Startlöchern. Christian Linz (CSU) saß bereits im Stadtrat und war Fraktionssprecher, fängt aber politisch gesehen noch mal bei null an. Gleiches gilt für Bernd Mayr von den Freien Wählern, der erst nach dem Rückzug von Klaus Josef Knaus als Bürgermeisterkandidat feststand. Dritte im Bunde ist hingegen ein kommunalpolitisches Schwergewicht. Carolin Braun ist SPD-Orts- und -Kreisvorsitzende und seit Jahren stellvertretende Neumarkter Landrätin. Für den Stadtrat gibt es fünf Listen: CSU, CWU, SPD, UFW und FW-UPW.

 

Ergebnis der Bürgermeisterwahl 2008: Franz Stephan (CSU) 59,66 Prozent, Carolin Braun (SPD) 21,05, Helmut Plankl (FW) 19,29.

 

BREITENBRUNN

Es war ein deutliches Signal, als Josef Kellermeier vor sechs Jahren auf Anhieb und mit 59 Prozent der Stimmen deutlich das Amt des Bürgermeisters in Breitenbrunn eroberte. Dieses Kunststück will der CSU-Politiker jetzt wiederholen – diesmal nicht gegen zwei, sondern gegen nur einen Mitbewerber. Der einzige Gegenkandidat Kellermeiers sitzt im Rathaus nur ein paar Türen weiter, es ist der Breitenbrunner Kämmerer Hans Lanzhammer. Der 56-jährige Finanz- und Verwaltungsexperte strebt für die Freien Wähler das höchste politische Amt in der Kommune an. Neben CSU und FW wollen auch die SPD-Mitglieder mehrere Mandate im Marktrat von Breitenbrunn erobern.

 

Ergebnis der Bürgermeisterwahl 2008: Josef Kellermeier (CSU) 59 Prozent, Sebastian Götz (FW) 27,4, Andreas Gabler (SPD) 13,6.

 

LANDKREIS

Auf Kreisebene steht den Wählern ein Dreikampf um das Neumarkter Landratsamt bevor. Mit Willibald Gailler, Günter Müller und Dirk Lippmann wollen drei Kandidaten die Nachfolge des scheidenden Landrats Albert Löhner antreten. Der CSU-Politiker Gailler ist Freystädter Bürgermeister und bereits seit Jahren einer der Landratsstellvertreter. Müller kommt aus Berngau und ist seit einigen Monaten auch Kreisvorsitzender der Freien Wähler. Und der Pyrbaumer Lippmann bringt Erfahrung als Kreis-Vize der SPD und Marktgemeinderat in seiner Heimat mit. Für Landrat Löhner heißt es hingegen Abschied nehmen. Der CSU-Politiker – seit 1996 im Amt – ist im Oktober 65 Jahre alt geworden und hat damit die Altersgrenze für eine Wiederwahl knapp überschritten. Löhner bewirbt sich jedoch noch um ein Kreistagsmandat für die CSU. Für das Gremium haben neben den drei genannten Gruppierungen auch die Grünen und die FDP Listen aufgestellt.

 

Ergebnis der Landratswahl 2008: Albert Löhner (CSU) 71,57 Prozent, Hans Gerngroß (FW) 17,73, André Radszun (SPD) 6,54, Jürgen Kerkien (Grüne) 4,16.

 

BERCHING

Das knappste aller Ergebnisse im Kreis Neumarkt hat es vor sechs Jahren in Berching gegen. Nur 23 Stimmen fehlten Ludwig Eisenreich im ersten Wahlgang zum Sieg. In der Stichwahl eroberte der CSU-Politiker dann das Bürgermeisteramt. Diesen Posten will der Gredinger jetzt verteidigen. Neben Eisenreich bewerben sich Gerhard Binder für die Freien Wähler Berching und der ÖDP-Kreisvorsitzende Josef Neumeyer als Kandidat der SPD um das Amt. Neben ihren Gruppierungen hat auch das Demokratische Forum Berching eine Liste für den Stadtrat aufgestellt.

 

Ergebnis der Bürgermeisterwahl 2008: Ludwig Eisenreich (CSU) 49,53 Prozent, Franz Donhauser (Demokratisches Forum Berching) 25,44, Franz Herrler (UPW) 25,03. – Stichwahl: Ludwig Eisenreich (CSU) 59,0 Prozent, Franz Donhauser (Demokratisches Forum Berching) 41,0.

 

NEUMARKT

Die Bürger der Kreisstadt Neumarkt wählen am 16. März lediglich einen neuen Stadtrat. Ihren Oberbürgermeister Thomas Thumann (FW) hatten sie erst vor drei Jahren im Amt bestätigt. Seit dem Wechsel des früheren Rathauschefs Alois Karl (CSU) in den Deutschen Bundestag im Jahr 2005 findet die Wahl außerhalb des üblichen Turnus statt. Dennoch müssen die Bürger die Zusammensetzung des Stadtrats bestimmen. Sechs Parteien und Gruppierungen bewerben sich diesmal um die Gunst der Wähler: CSU, SPD; Grüne, UPF/FW, FDP und die Freie Liste Zukunft, kurz FLitZ.

 

PARSBERG

Der Parsberger Bürgermeister Josef Bauer strebt eine dritte Wahlperiode an. Seit 2002 lenkt der CSU-Politiker die Geschicke der früheren Kreisstadt. Diesmal bekommt er es aber mit zwei jungen Gegenkandidaten zu tun. Tobias Kinskofer von der Parsberger Wählergemeinschaft ist 33 Jahre alt, Martin Beiderbeck von der SPD gerade mal 24. Sechs Listen für den Stadtrat liegen in Parsberg vor – von CSU, SPD, Grünen, der Parsberger Wählergemeinschaft, den Freien Wählern Land sowie den Jungen Bürgern.

 

Ergebnis der Bürgermeisterwahl 2008: Josef Bauer (CSU) 77,07 Prozent, Josef Schmid (Parsberger Wählergemeinschaft) 12,76, Josef Hierl (SPD) 10,17.