Schrobenhausen (SZ) Gabi Rosendorfer gelingt es mit ihren selbst geschriebenen Singspielen immer wieder, in magische Welten zu entführen. Mit ihrem "Zauberer Zarobald" hat sie heuer mit ihren Kindern aus der musikalischen Früherziehung wieder ein zauberhaftes Stück einstudiert. Heute ist Premiere.
Kreativität scheint ihr zweiter Vorname zu sein. Aus Gabi Rosendorfer sprudelt es nur so heraus, wenn sie über ihre Arbeit als musikalische Früherzieherin spricht. Eins wird bei jeder Silbe klar: Es ist die Liebe zu den Kindern, die sie antreibt. Gabi Rosendorfer ist nicht nur selbst begeistert von Musik, sondern begeistert auch andere, ganz besonders die Kinder, die ihr so am Herzen liegen.
Ihre Schützlinge sind zwischen vier und sechs Jahren alt. Mit 90 Kindergartenkindern an der Zahl hat sie auch dieses Jahr wieder ein Stück einstudiert - unterstützt von einem Projektchor und jungen Instrumentalisten. Auch nicht jedermanns Sache, einen solchen Haufen von Dreikäsehochs einem Dompteur gleich zum gemeinsamen Bühnenerlebnis hinzuführen. Mit vereinten Kräften und jeder Menge Musik gilt es den Zauberwald des Zauberers Zarobald mit Leben zu erfüllen.
Wenn man mit so kleinen Kindern ein Bühnenstück plant, sei das Chaos schon ein bisschen vorprogrammiert, weiß Rosendorfer. "Es geht gar nicht darum, dass jeder Ton stimmt", findet die Musikerin. Ihr ist es viel wichtiger, dass die Kinder sich trauen zu spielen, zu tanzen, zu musizieren und mit Ausdruck zu singen. Und ganz wichtig: "Dass die Kinder stolz auf sich sind und Spaß haben".
"Körperarbeit" lautet das Zauberwort. Mit ausladenden Bewegungen und überbordender Mimik demonstriert sie, was sie damit meint. Das beidhändige Spielen auf Orffinstrumenten ist eben keine statische Sache, sondern der ganze Körper macht da mit. Genauso hält sie es auch mit dem Singen, das das ganze Mädel oder den Burschen fordert. "Mir geht es darum die Kinder zu fördern", betont die Musikpädagogin. Sie kann dabei aus dem Füllhorn ihres langjährigen Erfahrungsschatzes schöpfen. "Musik steckt in jedem von uns, genau wie sprechen, laufen oder gehen", ist sie überzeugt.
Bald jedes Jahr schreibt Gabi Rosendorfer ein neues Stück. Sie hat sie zwar nicht einzeln gezählt, aber 20 Stück seien es bestimmt, schätzt sie. Im Keller unter dem Pavillon lagern die Requisiten aus den vergangenen Jahren. Hier der Tontopf, der mit verpasstem Goldüberzug zur Glocke wurde, aus dem historischen Stück "Der Glockenstreit im Schrobenhausener Land" oder so manche liebevoll gezeichnete Kulisse. Beim Goachatmusical vor ein paar Jahren auf der Outdoorbühne am Waldrand stellte die Natur das Bühnenbild.
Ihr aufwendigstes Stück war wohl "Jim Knopf" aus dem vergangenen Jahr. Für Gabi Rosendorfer rückblickend immer noch "der große Wurf". Da sei der Aufwand für Bühnenbild, Requisite & Co. besonders groß gewesen. Die riesige Kopfmaske vom Drachen Frau Mahlzahn, die Lokomotive Emma auf einem Kinderwagenchassis konstruiert oder der Bahnhof von Lummerland lagern im Fundus wie ein sorgsam gehüteter Schatz. Bühnenbild, Kostüme, Maske: alles hat Gabi Rosendorfer selbst entworfen, geschneidert und in liebevoller Kleinarbeit gebastelt. Bei den ganz großen Projekten mussten auch die Eltern mit ran.
"In meinem Kopf ist einfach so viel Musik", sagt Rosendorfer. Alles hat das Zeug Inspiration zu sein für die agile und überaus vitale 63-Jährige. Sei es der Ton, den ihr Föhn macht, ein Konzert oder die Kinder selbst. In diesem Jahr war es eine ganze Schar von Kindern, die gerne ein Solo singen wollte. Dann hat Gabi Rosendorfer eben ein paar kindgerechte Lieder komponiert und mit Texten versehen. Weil jedes Jahr die Kinder anders sind, gibt es auch jedes Jahr ein maßgeschneidertes Singspiel.
Nach dem intensiven Probenendspurt der letzten Wochen fiebern die Kinder nun auf ihren Auftritt vor Publikum hin. Heute Abend ist es so weit.
Dann wird der Zauberer Zarobald und sein Zauberwald im Musikschulpavillon in der Regensburger Straße mit Leben und Musik erfüllt. Eine zweite Vorstellung gibt es am Samstag, 16. Juli, um 17 Uhr ebenfalls im Musikschulpavillon.
