Eichstätt
Neues Regionalprodukt geplant

Altmühltaler Weiderind als Perspektive - Naturpark sucht Projektpartner für die Umsetzung

19.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:25 Uhr
Das Altmühltaler Weiderind soll in Zukunft als Regionalprodukt eine eigene Marke werden. −Foto: Hollinger

Eichstätt (EK) Der Naturpark Altmühltal möchte mit Weiderind-Produkten eine neue Perspektive für Landwirtschaft und Region eröffnen.

Dies ist gemeinsam mit den Leader Aktionsgruppen Altmühl-Jura, Altmühl-Donau und dem Landkreis Kelheim sowie der Unteren Naturschutzbehörde im Landkreis Eichstätt beabsichtigt. Damit will der Naturpark zum einen Landwirten der Region eine neue Einkommensquelle erschließen. Zum anderen soll ein Beitrag geleistet werden, damit landschaftlich attraktive Weideflächen dauerhaft gesichert werden können, wie Geschäftsführer Christoph Würflein erläuterte. Der Naturpark Altmühltal wird von einer sehr vielfältig strukturierten Kulturlandschaft geprägt. Die zahlreichen Halb- und Trockenrasen sowie der touristisch attraktive Wechsel von Wald und Wiesenlandschaften machen den Reiz der Mittelgebirgslandschaft aus.

Dabei spielt gerade das Grünland für den Landschaftsschutz und die Attraktivität des Naturraums eine immer größere Rolle. Die Intensivierung der Grünlandbewirtschaftung mit mehreren Schnitten im Jahr und die oftmals auf Stallbetrieb konzentrierte Tierhaltung führt zu einem Verlust der biologischen Vielfalt und der Erlebnisattraktivität. Wie man am Beispiel der Schafbeweidung sieht, kann eine extensive Rinderbeweidung zu einem interessanten Angebot von Regionalprodukten führen. Es ist zu beobachten, dass der Markt für solche Produkte derzeit boomt und enorme Zuwächse erfährt. Nun fehlt der südlichen Frankenalb eine an die Region angepasste und typische Rinderrasse. Diese Situation war auch beim Projekt "Altmühltaler Lamm" gegeben, weswegen man sich damals für einen regionalen Sammelbegriff entschied, der unterschiedliche Schafrassen einbezog. Es gibt aber auch bei Rindern besondere Rassen, die mit den Rahmenbedingungen eines artenreichen Extensivgrünlands gut harmonieren und die im Naturpark Altmühltal einsetzbar wären. Daher sollen im Naturpark Altmühltal die Chancen für ein Projekt ausgelotet werden, mit dem man das naturräumliche Potenzial für eine natürliche Weidenutzung ermitteln kann. Außerdem werden Akteure aus der Landwirtschaft gesucht, die Interesse an einer Haltung von Weiderindern und deren Vermarktung haben. Neben Landwirten sind interessierte Schlacht- und Metzgereibetriebe gesucht, denn dem nachfragenden Handel und der Gastronomie sollen hochwertige, naturnah und tiergerecht erzeugte Produkte auf einem schnellen Vertriebsweg angeboten werden. Das Projekt steht im Rahmen der nun gestarteten Studie, die aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds und des Freistaates Bayern gefördert wird.

Der Naturpark Altmühltal möchte mit diesem Projekt auch einen Beitrag leisten, um die dauerhafte und einkommenssichere Pflege von wesentlichen Teilen der Kulturlandschaft zu gewährleisten. Bei einem erfolgreichen Abschluss der Vorerhebungen könnte der Naturpark Altmühltal als ideeller Träger einer neuen Marke "Altmühltaler Weiderind" in Kooperation mit interessierten Landwirten, Schlachtbetrieben und Metzgereien auftreten.

Interessenten aus dem gesamten Naturpark Altmühltal melden sich bitte beim Informationszentrum Naturpark Altmühltal, Notre Dame 1 in Eichstätt unter Telefon (08421) 98760 oder per E-Mail an info@naturpark-altmuehltal. de.