Neues Fußballstadion stößt auf Ablehnung

26.10.2007 | Stand 03.12.2020, 6:23 Uhr

Streitpunkt Spielstätte: Auch wenn gegenwärtig noch nicht klar ist, wo der FC in der kommenden Saison spielen kann, findet sich derzeit keine Mehrheit für einen Stadionneubau. ? Arch - foto: Sawatzki

Ingolstadt (DK) Eines der am intensivsten diskutierten Themen in Ingolstadt hat jetzt eine klare Zahlengrundlage erhalten: Nach einer Erhebung des Forsa-Instituts im Auftrag des DK lehnen 59 Prozent der Bürger ein neues Fußballstadion ab. 29 Prozent sind dafür. Der Erhalt des alten Hallenbads findet eine Mehrheit.

Die Begeisterung für den aufstrebenden FC Ingolstadt 04 ist noch nicht in der Bevölkerung angekommen. Diese Interpretation erlaubt das Ergebnis der Forsa-Studie: Von 500 befragten Bürgern, die einen aussagekräftigen Querschnitt der Bevölkerungg bilden, haben sich 59 Prozent gegen das Vorhaben ausgesprochen, ein neues Stadion zu errichten. 29 Prozent befürworten den Plan. 12 Prozent sagen: "Weiß nicht".

Ein wenig diffus erscheint die Meinungsbildung unter jungen Leuten: Von den Männern im Alter zwischen 18 und 29 Jahren befürworten zwar 34 Prozent das Stadion-Projekt, in dieser Gruppe sagen aber auch 60 Prozent nein. Höher ist der Grad der Ablehnung nur bei den 30- bis 44-Jährigen: Hier sehen 64 Prozent keine Notwendigkeit für einen Neubau.

Ältere Herren würden es am wenigsten begrüßen, wenn sie den FC nicht mehr im betagten MTV-Stadion sehen könnten: Bei den über 60-Jährigen sind 26 für das neue Stadion, 56 dagegen. 18 Prozent haben keine Meinung. Von den 29 Prozent, die eine neue Heimat für den FC befürworten, sagen 74 Prozent, dass sich die Stadt an den Kosten beteiligen sollte.

Bei den Neubau-Fans liegen die SPD-Anhänger in Führung: 39 Prozent von ihnen sagen ja, 49 Prozent nein. Unter CSU-Wählern kommt Forsa zu den Werten 32 (ja) und 55 (nein). Unter den Sympathisanten der Freien Wähler ist der Widerstand am stärksten: 74 Prozent sind dagegen, 19 dafür.

Das 1963 eröffnete und seither sichtlich in die Jahre gekommene Hallenbad-Mitte erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit: 54 Prozent der Befragten wollen laut Forsa, dass es erhalten bleibt, 36 Prozent sind der Meinung, dass es zu Gunsten eines neuen Bads abgerissen werden soll. Unter den Anhängern des alten Baus sind die Frauen in der Mehrheit: 61 Prozent stimmten für den Erhalt. Ein eigentümliches Verhalten zeigen bei dieser Frage die Anhänger der Freien Wähler: Sie bilden als einzige Gruppe eine Mehrheit für den Abriss: 59 Prozent. Von den CSU-Anhängern wollen nur 37 Prozent die alte Halle fallen sehen, bei den Grünen 40 Prozent.

Viel Sympathie erfährt auch das 1974 erbaute Eisstadion an der Jahnstraße: 54 Prozent finden, dass die alte Anlage nicht wegen der neuen Eishalle neben der Saturn-Arena überflüssig wird. 31 Prozent sind anderer und 15 Prozent gar keiner Meinung. Über 60-Jährige hängen am meisten am Jahnstraßen-Stadion: 50 Prozent.

Eindeutig fällt die Antwort auf die Frage aus, ob das Freibad überdacht werden soll: 76 Prozent sagen nein.