Ilmendorf
Neues Dorfheim für Ilmendorf?

13.04.2010 | Stand 03.12.2020, 4:06 Uhr

An der nochmaligen Renovierung des "Hauses der Vereine" besteht weder seitens der Stadt noch seitens der Vereine Interesse. Geplant ist ein Neubau, dessen endgültige Genehmigung jedoch noch aussteht. - Foto: Kellerer

Ilmendorf (esk) Die Dorferneuerung ist auf den Weg gebracht, doch noch immer wissen die Ilmendorfer nicht sicher, wie es mit ihrem Haus der Vereine, dem ehemaligen Schulhaus in der Dorfmitte, weitergeht.

Stand der Dinge ist, dass bereits im Januar die Pläne für einen Neubau des Gebäudes vom offiziellen Bauherren, dem Schützenverein "Alpenrose", beim Landratsamt eingereicht wurden. Nach mehreren Besichtigungen mit Vertretern der Stadt und der Ilmendorfer Vereine, die das Gebäude derzeit als Schützenheim, Sportheim und Jugendraum nutzen, kristallisierte sich heraus, dass sowohl der momentane Eigentümer, die Stadt Geisenfeld, als auch die Ilmendorfer Vereine als die Nutznießer, kein Interesse daran haben, das bestehende Gebäude noch einmal zu renovieren.

Nun liegt der Bauplan, der von Karl Bruckmüller aus den Reihen der Alpenrose-Schützen entworfen wurde, also beim Landratsamt. Das neue Gebäude soll in seiner Grundform in etwa dem alten entsprechen, nur etwas größer werden. Damit entspreche man den Vorgaben der Dorferneuerung, erklärt Schützenmeister Martin Wein. Vorgesehen sind in dem Neubau sowohl ein knapp 75 Quadratmeter großer Turn- und Mehrzweckraum im Untergeschoss, als auch insgesamt zehn statt der bisher sechs Schützenstände im Obergeschoss. Platz finden sollen auch ein Jugendraum, Umkleideräume für die Sportler und Schützen und eine kleine Teeküche.

Mehr Sicherheit

Wein betont, dass die Alpenrose-Schützen zwar offiziell als Bauträger benannt sind, dass das Projekt aber nicht alleine dem Schützenverein dient, wenngleich gerade dieser wegen des immer größer werdenden Schützennachwuchses natürlich ebenfalls von einer Erweiterung der Stände profitieren würde. So spricht Sportleiter Christoph Schneider von etwa fünf bis sechs Jugendlichen, die jedes Jahr neu zu den Alpenrose-Schützen dazukommen. "Die Erweiterung der Schützenstände würde erheblich zu noch mehr Sicherheit im Schießbetrieb beitragen", ist er überzeugt.

Unterschiedliche Ansichten gibt es allerdings bei Stadt und Schützen, was die Kosten des Neubaus angeht. Während Bauamtsleiter Sebastian Zimmermann von knappen 600 000 Euro ausgeht, setzen die Ilmendorfer Schützen den Neubau mit knapp 380 000 Euro (ohne Eigenleistung) deutlich niedriger an. Von der Dorferneuerung, die allerdings noch kein grünes Licht gegeben hat, kämen dafür als Höchstzuschuss 60 000 Euro, die Stadt müsste noch einmal die gleiche Summe drauflegen.

Hohe Eigenleistung

Da die Schützen mit rund 180 000 Euro Materialkosten rechnen und das Gebäude mit Hilfe aller Vereine nach Möglichkeit selbst bauen wollen, blieben demnach noch 60 000 Euro, die seitens der Vereine zu finanzieren wären, rechnet Martin Wein vor.

Für den Abriss des alten Gebäudes müsste die Stadt als derzeitiger Eigentümer sorgen, und den Grund, so Sebastian Zimmermann, könnte man den Vereinen auf Erbpacht praktisch kostenfrei zur Verfügung stellen. Nun hoffen alles Beteiligten, dass das Landratsamt bis spätestens Ende Mai sein Placet erteilt. Dann allerdings ist das letzte Wort noch immer nicht gesprochen, denn der Stadtrat und eine Mitgliederversammlung der Alpenrose-Schützen muss endgültig entscheiden, ob das neue "Haus der Vereine" gebaut wird oder nicht.