Neuburg (r) Das neue Altenpflegeheim der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Schwaben füllt sich zusehends. 20 Senioren sind in den Neubau am Schwalbanger mittlerweile eingezogen. Im Laufe des kommenden Jahres sollen die sechs Wohngruppen (mit jeweils 16 Senioren) komplettiert werden.
Vor der letzten Stadtratssitzung schaute ein Teil der Mandatsinhaber dort vorbei. Die Räte zeigten sich sehr angetan von Architektur und Ausstattung des sieben Millionen Euro teuren Pflegeheims. "Die Leute sollen hier wohnen und sich nicht abgeschoben fühlen", erläuterte der Neuburger AWO-Chef Stefan Langen der Stadtdelegation.
Der Heimträger will Sozialkontakte ermöglichen und das Haus nach außen öffnen. Deshalb sei gleich im Eingangsbereich eine Cafeteria eingerichtet worden, für die man noch einen Pächter sucht. "Es soll ein kleiner Restaurantbetrieb mit möglichst vielen Gästen werden", so Langen. Das Cafeteria-Prinzip setzt sich in den drei Etagen fort. "Es ist kein Krankenhaus hier, die Bewohner sollen sich möglichst heimisch fühlen", sagt Architekt Leonhard Höss. Deshalb habe man bewusst "altmodische" Möbel gewählt, um eine Vertrautheit zu erzeugen. So finden sich zum Beispiel Polsterstühle oder Korbsessel, Modell 70er Jahre, im Heim, Möbel mit Holz und Stoff: "Dinge, die man kennt."
Balkone umrunden die Zimmer im Fassadenbereich, sie ermöglichen Ausblicke auf das wachsende Wohngebiet Goldixgelände oder auf startende Flugzeuge der Nato-Basis Zell. Die Architekten haben dem Haus in der Mitte einen vertikalen Schnitt gegeben, um Transparenz und Einblicke auf alle Etagen zu ermöglichen. "Diese Ausführung gefällt uns außerordentlich gut", erklärte Bürgermeister Heinz Enghuber (CSU) im Namen seiner Stadtratskollegen.
Das von der Arbeiterwohlfahrt beauftragte Architekturbüro Wolfgang Schirnharl und Leonhard Höss (Amberg) hat nach eigener Aussage rund 40 Pflegeheim geplant und errichtet. Die Neuburger orientierten sich zuletzt am Heim in Haunstetten bei Augsburg. Derzeit lasse man gerade in Mertingen ein Pflegeheim errichten, so AWO-Geschäftsführer Eberhard Gulde, "und es wird wieder einen Tick überzeugender als das letzte in Neuburg".
