Breitenbrunn (DK) Der Wunsch der Jugendlichen von Breitenbrunn nach einem neuen Treffpunkt geht in Erfüllung. Bürgermeister Josef Kellermeier (CSU) hat jetzt überraschend mitgeteilt, dass die Marktgemeinde dafür einen Raum im Erdgeschoss des alten Rathauses zur Verfügung stellt.
Zu früheren Zeiten diente der Raum im heutigen Haus des Gastes den Markträten noch als Sitzungssaal, bei diversen Breitenbrunner Festen wird er zu einem Café umfunktioniert. Und jetzt ist er Jugendtreff. "Das ist eine sehr gute Lösung für unsere jungen Mitbürger", erklärte der Bürgermeister. Das Haus des Gastes sei zentral im Ortszentrum gelegen und vor allem komplett eingerichtet. Tische, Stühle, Bänke, eine Küche, ja sogar Fernseher und Stereoanlage seien vorhanden. Der Bürgermeister schränkte aber auch ein: "Der Jugendtreff in dem historischen Gebäude soll nicht dazu dienen, große Partys zu feiern." Die Jugendlichen könnten sich hier zwanglos und wann immer sie dazu Lust haben treffen, um sich beispielsweise zu unterhalten, gemeinsame Aktivitäten und Gedankenaustausch zu pflegen, zu spielen oder fern zu sehen. Dabei gelte absolutes Rauchverbot und auch Alkohol sei untersagt.
Für den Jugendtreff wird derzeit auch noch eine feste Hausordnung erarbeitet, in der die Nutzung der Räume klar geregelt wird, zum Beispiel Art und Umfang der Reinigung. Dazu sagte der Bürgermeister: "Unser Angebot im Alten Rathaus richtet sich vornehmlich an die 13- bis 14-Jährigen, und von denen erwarte ich auch ein Stück Eigenverantwortung." Wo die Mädchen und Buben den Schlüssel für den Jugendtreff bei Bedarf abholen können, wird noch festgelegt. "Wer den Schlüssel abholt übernimmt auch die Verantwortung dafür, dass der Raum ordentlich verlassen und zugesperrt wird", so Kellermeier.
Außerdem, so der Bürgermeister weiter, behielten sich er, der Jugendbeauftragte Andreas Gabler und die Markträte vor, bei den Treffs gelegentlich vorbeizuschauen und nach dem Rechten zu sehen, ohne dabei aber laufend kontrollieren zu wollen. "Wenn das mit dem Jugendtreff klappt, ist das in Ordnung und eine schöne Sache, wenn nicht, dann sperren wir wieder zu", so Kellermeier unmissverständlich. Das Gemeindeoberhaupt erklärte sich bereit, den Raum noch weiter auszustatten, zum Beispiel mit einem Kicker.
Bei einer Jugendversammlung im Dezember des vergangenen Jahres hatten fast 50 Jugendliche den Wunsch nach einem Jugendtreff an den Bürgermeister herangetragen. Mit von der Partie waren damals der Jugendbeauftragte Andreas Gabler (SPD) und Oliver Schmidt vom Kreisjugendbüro in Neumarkt. Schon ein paar Tage nach dem Treffen wurde ein Arbeitskreis gegründet, an dem sich spontan 14 Mädchen und Jungen beteiligten. Die trafen sich mit dem Bürgermeister, dem Jugendbeauftragten und mit Oliver Schmidt zu einer Besprechung.
"Schon damals habe ich den Raum im Haus des Gastes als Jugendtreff vorgeschlagen und die Jugendlichen haben sich dem angeschlossen", erinnerte sich Gabler. Der freut sich, dass sowohl der Bürgermeister als auch seine Marktratskollegen letztlich dieser Lösung zugestimmt haben. "Wenn das hier, direkt am Marktplatz, funktioniert, dann wäre das super", sagte er und machte auch klar: "Andernfalls wird zugesperrt." Was die Hausordnung angehe, so werde die gerade in Zusammenarbeit mit Oliver Schmidt erarbeitet. Dabei wolle man sich an Dietfurt orientieren, wo das mit dem Jugendtreff sehr gut klappe. Eventuell erkläre sich noch jemand bereit, sich ehrenamtlich um den Jugendtreff zu kümmern
Sowohl Kellermeier als auch Gabler erklärten: "Dass unsere Jugend einen Treffpunkt braucht, ist verständlich. Mit dem Raum im Haus des Gastes bieten wir eine gute und komfortable Lösung an." Die Verantwortlichen zeigten sich überzeugt, dass dieses Angebot verantwortungsvoll genutzt werden wird.
