Schrobenhausen
Neuer Träger fürs Jugendzentrum?

Bisher steht ein Verein hinter der Einrichtung - 2019 hört der amtierende Vorstand auf

07.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:08 Uhr
Das Jugendzentrum GreenHaus wird voraussichtlich Ende 2019 einen neuen Träger bekommen. −Foto: Drexler

Schrobenhausen (SZ) Wie geht es weiter mit dem Schrobenhausener Jugendzentrums? Seit Fritag zeichnet sich ab, dass das Haus 2019 einen neuen Träger bekommen wird. Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung hatte der Vorstand angekündigt, 2019 nicht mehr zu kandidieren. Nachfolger gibt es nicht.

Schon seit rund drei Jahren steht im Raum, dass mehrere Mitglieder des fünfköpfigen Vorstandteams bei der nächsten Wahl nicht mehr antreten werden. Darunter auch die Vorsitzende Karin Nowak, die aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen nicht mehr kandidieren will. Von den rund 70 Mitgliedern des Trägervereins habe sich keiner in der Richtung geäußert, dass er den Vorstand übernehmen wolle, sagte sie in der außerordentlichen Versammlung.

Für sie ging es deshalb um die Frage, wie es mit dem Verein, der unter anderem Arbeitgeber von Jugendzentrumsleiterin Katja Faig und ihrem Kollegen Franz Stoß ist, weitergehen soll. "Das Jugendzentrum ist nicht gefährdet", betonte die Vorsitzende. Offen sei nur, wer in Zukunft der Arbeitgeber ist. Sie stellte Varianten vor, wie es weitergehen könnte. Das letzte Wort hat die Stadt.

Die einfachste Lösung wäre, wenn sich bei den Neuwahlen im November 2019 ein neuer Vorstand fände. Nowak dazu: "Vor allem am ersten Vorsitzenden hakt es." Denn mit diesem Posten sei auch verbunden, der Arbeitgeber von den Mitarbeitern des Jugendzentrums zu sein. Nowak war klar: "Für jemanden, der hier keine Erfahrung hat, ist das relativ schwierig."

Eine andere Variante wäre, dass die Stadt, die bereits die Finanzen des Trägervereins verwaltet, auch die Verwaltung der Mitarbeiter übernimmt. Dafür müsste Schrobenhausen aber eine entsprechende Stelle schaffen und einen Jugendbetreuer oder Sozialpädagogen einstellen, "weil auch die fachliche Leitung dazu gehört", erläuterte die Vorsitzende den etwa zehn Anwesenden.

 

 


Auch eine Übernahme der Trägerschaft von anderen Institutionen sprach Nowak an. Aus Sicht des Vorstands sei es sinnvoll, jemanden zu wählen, der eine hauptamtliche Struktur hat, sagte sie. Als Beispiel nannte sie die Caritas, das Kinderheim St. Josef oder den Kreisjugendring. Als ehrenamtliche Träger kämen Kolping oder die Arbeiterwohlfahrt infrage.

Karin Nowak hat dazu aber eine ganz klare Position: "Auf Dauer ist es heute nicht mehr tragbar, dass ehrenamtliche Träger hauptamtliche Arbeitgeber sind." Das sahen auch die Anwesenden so. Der sachliche und fachliche Aufwand sei von Ehrenamtlichen nicht zu leisten, stimmte ein Mitglied der Vorsitzenden zu. Zu "einer Art kleinem Bürgerhaus" sei das Jugendzentrum im Laufe der Jahre dank der Arbeit des Vorstandes geworden, sagte eine Anwesende und fand: "Das Haus muss gut weitergeführt werden." Wichtig war allen, dass es auch in Zukunft von einem Träger geführt wird, der auf keine Konfession festgelegt ist.

Andy Vogl, Stadtrat und Jugendreferent, lobte die "absolute Fachkompetenz" des Vorstandes, der seit vielen Jahren den Trägerverein leitet. Vogl vertrat die Ansicht: "Es ist nicht mehr zeitgemäß, Ehrenamtlichen diese Verantwortung aufzubürden." Er könne sich durchaus vorstellen, dass das Jugendzentrum bei der Stadt angesiedelt werde. Die viele Jugendarbeit würde es "durchaus rechtfertigen, einen hauptamtlichen Jugendpfleger zu haben", sagte er. Und er sprach noch einen weiteren Punkt an. "Meiner Meinung nach hat die Lokalität keine Zukunft." Vogls Ziel ist es, bis 2025, wenn der Pachtvertrag für das Gebäude ausläuft, einen alternativen Standort für das Jugendzentrum zu haben. Dafür werde er sich einsetzen, kündigte er an.

Der Vorstand wird sich nun mit möglichen Trägern in Verbindung setzen und Gespräche führen. Bei der Mitgliederversammlung im November wird Nowak die Ergebnisse vorstellen. Die letzte Entscheidung liegt bei der Stadt, mit der der Trägerverein einen Betreuungsvertrag für das Jugendzentrum hat.
 

 

 

Gerlinde Drexler