Neuer Rekord bei Geldvermögen - Deutsche werden immer reicher

30.05.2012 | Stand 03.12.2020, 1:26 Uhr

Das Geldvermögen der privaten Haushalte stieg 2011 trotz deutlicher Kursverluste an den Kapitalmärkten weiter an. Gut 4,7 Billionen Euro haben die Deutschen inzwischen auf der hohen Kante.

Deutsche Sparer durften sich 2011 über einen geldwerten Vermögenszuwachs von knapp 149 Milliarden Euro freuen. Die jetzt veröffentlichten Zahlen der Bundesbank zeigen, dass die Gesamtguthaben zum Jahresende 2011 insgesamt 4,715 Billionen Euro betrugen. Die Vermögensbildung fiel erneut kräftig aus, lag aber leicht unter den Zugewinnen des Vorjahres. 2010 nahm das Geldvermögen deutscher Sparer um 154 Milliarden Euro zu. Die Bundesbank führt die hohen Gewinne unter anderem auf das gestiegene verfügbare Einkommen zurück sowie auf die stabile Arbeitsmarktsituation.

Tagesgeld gefragt


Ein Großteil der Zuwächse entfiel wie üblich auf Einlagen bei Banken und auf Ansprüche gegenüber Versicherungen. Die Bankeinlagen (einschließlich Bargeld) nahmen netto um rund 67 Milliarden Euro zu. Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus sowie den anhaltenden Börsenspannungen waren täglich fällige Sichteinlagen unverändert gefragt und verzeichneten mit 40 Milliarden Euro einen Großteil der Zuflüsse. Rund die Hälfte des Betrags floss auf Giro- und Tagesgeldkonten.

Hier dürften vor allem hochverzinste Tagesgeldkonten gefragt gewesen sein, denn sie bieten nach wie vor eine positive Realverzinsung. Aktuell gewährt zum Beispiel die Amsterdam Trade Bank 2,60 Prozent Zinsen aufs Tagesgeld. Die niederländische Direktbank Moneyou offeriert 2,55 Prozent Zinsen für alle Sparer, die deutsche Gefa Bank schreibt 2,50 Prozent gut. Das Angebot gilt aber nur für Neukunden und auch erst ab einem Anlagebetrag von 10.000 Euro. Ohne Mindestbetrag kommt die Bank of Scotland aus, die 2,40 Prozent Zinsen zahlt. Nur geringfügig weniger Zinsen gewähren Audi- und Volkswagenbank sowie 1822 direkt mit 2,30 Prozent – aber leider nur für Neukunden.

Zinsplus dank Festgeld

Wie die Bundesbank weiter berichtet, flossen den Termineinlagen 2011 erstmals seit der Intensivierung der Finanzkrise im Herbst 2008 netto rund 18 Milliarden frische Euro zu. Hintergrund dürfte zum einen der Anstieg der Zinsspanne zwischen den täglich fälligen Einlagen und Festgeldern im Berichtszeitraum gewesen sein sowie der weitere Renditerückgang bei festverzinslichen Wertpapieren. Zudem mutmaßt die Bundesbank, dass auch das Vertrauen der privaten Anleger in den inländischen Bankensektor gestiegen sein könnte.

Trotz rückläufiger Renditen sind Festgelder im Bereich von ein bis drei Jahren weiterhin attraktiv. Anleger, die auf Topanbieter setzen, erhalten derzeit bis zu 3,60 Prozent Zinsen. Im Bereich zwölfmonatiger Festgelder gewährt die niederländische Akbank aktuell 3,0 Prozent Zinsen, Moneyou steht mit 2,95 Prozent kaum nach. Garanti Bank International und die von Österreich aus operierende VTB Direktbank, ein Tochterunternehmen der russischen VTB Bankengruppe, zahlen derzeit 2,80 Prozent Zinsen, die mit türkischen Wurzeln behaftete Denizbank gewährt 2,70 Prozent.

Wer sich für drei Jahre binden möchte, der kann seine Rendite steigern. So bietet die VTB Direktbank attraktive 3,60 Prozent p.a., Bank11 und Denizbank offerieren je 3,50 Prozent. 3,25 Prozent Zinsen zahlen Credit Europe Bank und Santander Direkt Bank, 3,20 Prozent schreibt die türkische Oyak Anker Bank gut.

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