Aichach
Neuer Chefarzt schon wieder weg

Vertrag mit Peter Beer gekündigt - KV-Notfall-Praxis startet in Aichach im April

24.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:36 Uhr

Aichach (beh) Bei der Sitzung des Krankenhaus-Werkausschusses des Kreistags Aichach-Friedberg wurde die neue Chefärztin für Pneumologie und Allergologie, Andrea Koch, vorgestellt.

Von einem ihrer Kollegen hat man sich dagegen schon wieder verabschiedet. Der Vertrag mit Stefan Beer wurde innerhalb der Probezeit gekündigt.

Das geht aus einer Pressemitteilung über den nicht-öffentlichen Teil der Sitzung hervor. Peter Beer hatte den Posten als neuer Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie (Chirurgie des Bauchraums) erst im April übernommen. Klinik-Geschäftsführer Krzysztof Kazmierczak bat um Verständnis dafür, dass er sich zu den Gründen für die Trennung nicht äußern könne. Die Stelle sei bereits wieder ausgeschrieben und es seien auch schon Bewerbungen eingegangen. Die Leitung dieses Bereichs hat kommissarisch Patrick von Parpart übernommen.

Am Friedberger Krankenhaus wird zum 30. Oktober eine sogenannte KV-Notfallpraxis eingerichtet. Der Ausschuss stimmte einer entsprechenden Vereinbarung zu. Die Notfallpraxen übernehmen den Notdienst ab 21 Uhr und an den Wochenenden. Der im Sommer mit der Kassenärztlichen Vereinigung ausgehandelte Vertrag für Friedberg könne praktisch unverändert für Aichach übernommen werden, sagte Kazmierczak.

Bis in der Kreisstadt eine Notfall-Praxis in Betrieb gehen kann, wird es aber noch bis April dauern. Für die Praxis sollen Räume im Eingangsbereich des alten Krankenhauses umgebaut werden. Es wird auch einen separaten, vom Foyer getrennten und nicht einsehbaren Wartebereich geben. Der Hintergrund: Der Klinikleitung schwebt vor, dass die Räume tagsüber von einer psychiatrischen Notfallambulanz genutzt werden und am Abend vom KV-Notdienst. Gerade für die psychiatrische Tagesklinik ist aber ein sensibler und diskreter Eingangs- und Wartebereich für viele Patienten sehr wichtig.

Obwohl auf die psychiatrische Einrichtung im Landkreis schon seit vielen Jahren gewartet wird und sie erst in diesem Jahr von der KV (Kassenärztlichen Vereinigung) erneut abgelehnt wurde, ist Kazmierczak durchaus optimistisch, dass sie mittelfristig - oder auch schneller - kommt. Derzeit streiten KV und die psychiatrischen Bezirkskliniken nämlich darüber, ob die Kliniken solche Ambulanzen auch ohne die Zustimmung der KV einrichten können. Sollte das der Fall sein, dürfte die dringend benötigte Ambulanz in Aichach wohl sehr schnell kommen.

Die Pläne für den Umbau der Räume sind fertig und die Arbeiten bereits ausgeschrieben. Kazmierczak rechnet mit Kosten von etwa 150000 Euro. Die räumliche Trennung von KV-Notfallpraxis und (neuem) Krankenhaus hält er im Übrigen für durchaus gut. Im alten Krankenhaus habe der Patient so alle fachlichen Ambulanzen unter einem Dach. Für die Patienten heißt das aber, dass sie bis April zumindest für einige Monate im Notfall in der Nacht und am Wochenende nach Friedberg oder Augsburg fahren müssen.

Positive Nachrichten gab es für den Ausschuss in Sachen Neubau. Laut der Pressemittelung werden die Arbeiten zu den zuletzt vereinbarten Terminen fertig. Beim Bau des neuen Aichacher Krankenhauses hat es mehrere Verzögerungen gegeben, so dass der Termin für die Eröffnung mehrfach verschoben werden musste. Nun bleibt es also bei der Einweihung und dem Tag der offenen Tür am Sonntag, 7. Oktober. Die Kosten für den normalen Baufortschritt liegen laut Kazmierczak im Plan.