Ingolstadt
Neuer Bodenbelag kommt überwiegend gut an

Interesse an Musterfläche aber deutlich im Schatten der Klagen über lange Umbauphase der Fußgängerzone

08.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:07 Uhr
  −Foto: Fotos: Hammer

Ingolstadt (DK) Einen Vorgeschmack, wie die "neue" Fußgängerzone in der Ludwig- und Theresienstraße nach ihrer Fertigstellung aussehen soll, können die Passanten inzwischen auf einer Musterfläche, die von der Ludwig- in die Georg-Oberhäußer-Straße hineinragt, bekommen.

Doch die meisten von ihnen, so scheint es, wollen ihn gar nicht bekommen, lassen den dort verlegten hellen Granitstein achtlos links - oder besser: unter ihren Füßen - liegen.

Sie hasten darüber, ohne dass ihnen die Neuerung großartig auffallen würde. Darauf angesprochen, gehen sie gar nicht auf den Belag ein, sondern zeigen sich überwiegend unzufrieden mit der Baustelle Fußgängerzone an sich.

Marianne Peyerl hat eine Meinung dazu. Sie betreibt ein paar Meter neben der Musterfläche einen Würstlstand an der Georg-Oberhäußer-Straße. Peyerl findet den Belag "na ja". Sie habe ihn sich "etwas anders vorgestellt" und größere Platten erwartet. Zudem glaubt sie, dass der helle Belag "bald wieder dreckig wirken" könnte. "Der Umbau ist nervig", sagt Peyerl, meint aber gleichzeitig, "da muss man halt durch". Aber auch wenn die Fußgängerzone fertig und dann "bestimmt schön" ist, ist sie nicht sicher, ob sich etwas ändere. Sie sei jetzt seit 38 Jahren an ihrem Stand und habe festgestellt, dass die "Stadt nicht mehr so belebt" sei wie früher. Ihrer Meinung nach gehörten wieder mehr kleine Geschäfte in die Innenstadt und nicht nur Filialisten.

Auch Andreas Kellermann und Nicole Skaricic-Maier sowie Walter und Elfriede Hagemann, die sich gerade bei Peyerl ihre Würstl schmecken lassen, äußern sich zur Fußgängerzone. Kellermann findet den neuen Belag "schön". Er verbreite "Urlaubsfeeling wie in Italien oder Kroatien", während Skaricic-Maier allgemein meint, es gehöre schon lange etwas gemacht. Die Kellermanns wiederum halten den Aufwand für enorm, attestieren aber, dass die Musterfläche einen recht guten Eindruck mache. Für alle vier Standlbesucher wirkt sie "freundlich und gemütlich". Ebenso geschlossen sehen sie auch, dass der Westpark viel Frequenz abzieht. Elfriede Hagemann hätte deshalb in der Fußgängerzone "mehr Geschäfte, nicht nur Restaurants oder Cafes". Kellermann vermisst dabei speziell ein Sportgeschäft.

"Der Wagner", auf den er damit vor allem anspielt, war auch Harri Deiners Geschäft, in dem er gerne einkaufte. Deiner sagt, er liebe funktionierende Fußgängerzonen wie etwa in Bad Reichenhall, wo er lange gelebt habe, oder auch in Nürnberg oder München. "Irgendwann muss es gemacht werden", spielt er auf die Klagen wegen des Umbaus an. "Aber jetzt ist endlich eine Verbesserung in Sicht. " Das neue Pflaster in der ist für ihn "ein Riesenfortschritt für die Zukunft". Er könnte sich in der Fußgängerzone aber auch noch einen künstlichen Flusslauf "ideal" vorstellen.

"Nicht schlecht" findet Elfriede Mühlbauer das neue Pflaster, den Umbau hält sie, die nahe der Musterfläche arbeitet, aber für störend. "Irgendwann muss Schluss sein, es kommt ja niemand mehr", sagt sie deshalb.