Ingolstadt (DK) Die Düsseldorfer Gerch-Group hat das Rieter-Gelände gekauft. Der Projektentwickler, der sich auch schon das ehemalige Quelle-Areal in Nürnberg gesichert hat, will dort ein neues Stadtquartier errichten. Die Rede ist von einem Investitionsvolumen von rund 800 Millionen Euro. Die Firma Rieter, die ihre Produktion nach Tschechien verlagert hat, wird mit Entwicklung und After Sales als Mieter auf dem Gelände bleiben.
Wie das Traditionsunternehmen mitteilt, rechnet man dieses Jahr durch den Verkauf mit einem zusätzlichen Gewinn von rund 60 Millionen Euro nach Steuern. Die Transaktion wurde schon notariell beglaubigt, abgeschlossen soll sie im dritten Quartal dieses Jahres sein.
128000 Quadratmeter groß ist das Gelände, das die Gerchgroup nun entwickeln will. Der Stadtrat hatte in seiner Dezembersitzung den Weg dafür freigemacht, in dem er für die Entwicklung eines neuen urbanen Stadtviertels stimmte - mit viel Wohnraum, Büroflächen, Nahversorgung, Grünflächen und einer Kita.
In Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung leitet die Gerchgroup nun ein entsprechendes Bebauungsplanverfahren in die Wege. Integriert werden muss unter anderem der denkmalgeschützte ehemalige Wasserturm auf dem Gelände. Dazu befinden sich auf dem Gelände etliche Altlasten, die saniert werden müssen.
Alles in allem will die Gerchgroup 800 Millionen Euro in das "INquartier" genannte Projekt investieren. Baubeginn soll laut Gerchgroup 2024 sein, Die Fertigstellung ist ab dem Jahr 2026 angesetzt. "Die hervorragende Anbindung an den Straßen- und Schienenverkehr zeichnen den Standort aus und bieten die besten Voraussetzungen für eine hohe Lebens- und Arbeitsqualität", heißt es auf der Internetseite des Projektentwicklers.
Rieter will nach eigenen Angaben mit dem verbliebenen Team als Mieter in den Osten des Geländes in ein Gebäude ziehen, das 2021 fertiggestellt sein soll.
Die Gerchgroup hatte sich im vergangenen Jahr schon das ehemalige Quelle-Gelände in Nürnberg mit dem markanten Q-Turm gesichert, um es neu zu entwickeln. Dort sollen rund 700 Millionen Euro investiert werden.
Thorsten Stark
