Neue Typ- und Regionalklassen 2017 - Luxuskarossen werden teurer

12.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:12 Uhr

Der Verband der Versicherer hat die Typ- und Regionalklassen für PkW neu berechnet. Ab 2017 zahlen vor allem Premium-Marken mehr.

Der Verband der Versicherer hat die Typ- und Regionalklassen für PKW neu berechnet. Ab 2017 zahlen vor allem Premium-Marken mehr.

Die Typ- und Regionalklassen beeinflussen maßgeblich die Höhe der Kfz-Versicherung. Für die Typklasse liegt die Schadens- und Unfallbilanz zu Grunde, welche die einzelnen Automodelle in den vergangenen drei Jahren verursacht haben. Niedrige Typklassen erhalten Automodelle mit wenig Schäden und geringen Reparaturkosten, hohe Typklassen erhalten Modelle mit hohen Schadenzahlen. Anders bei den Regionalklassen: Sie spiegeln die Schadensbilanz der jeweiligen Region wider. Entscheidend hierfür ist nicht, wo ein Unfall passiert oder ein Kasko-Schaden entsteht, sondern in welchem der 415 Zulassungsbezirke der Fahrzeughalter seinen Wohnsitz hat.

Sonderkündigungsrecht
Wird das Fahrzeug neu eingestuft und führt dies zu einer Erhöhung des Kfz-Beitrags, besteht ein Sonderkündigungsrecht. Die Kündigung muss binnen eines Monats nach Erhalt des Bescheids dem Versicherer mitgeteilt werden.

Neue Typklassen ab 2017
Im kommenden Jahr gibt es nur geringe Veränderungen bei den Typklassen. Um mehr als eine Typklasse herauf oder herunter geht es nur für rund ein bis drei Prozent der Fahrzeuge. Teurer wirds vor allem für hochmotorisierte Premiummodelle. Betroffen sind die Modelle Tesla Model S, Mercedes S 63 AMG, Rang Rover 4.4 TD und Audi Q7 6.0 TDI. Vergleichsweise niedrig eingestuft wurden hingegen Seat Mü 1.0, Opel Corsa-E 1.4, Peugot 108 1.0 und Toyota Aygo 1.0.

Die Typklasse beeinflusst sämtliche Versicherungstarife. In der Haftpflichtversicherung ergeben sich nach Angaben des ADAC zum Beispiel Änderungen für den Subaru Forester, der von Typklasse 18 auf 16 herabgestuft wird. Dagegen steigt die Einordnung des Kia Carens 1.7 CDRI gleich um vier Stufen, nämlich von 14 auf 18. Gleiches Bild beim Audi A5 2.0 TFSI im Bereich der Teilkasko: Er klettert von Typklasse 22 auf 26. Auch in der Vollkasko-Versicherung gibt es Verlierer. So steigt die Typklasse für den BMW 218i Active Tourer um drei Stufen auf 21. Gewinner sind hingegen die Besitzer des Porsche Boxter 3.4, hier fällt die Typklasse von 25 auf 23.

Neue Regionalklassen ab 2017
Knapp 6,3 Millionen Autofahrer in Deutschland profitieren künftig von besseren Regionalklassen in der Kfz-Haftpflichtversicherung. Dagegen werden nach Angaben des Versicherungsverbandes rund 4,8 Millionen Autofahrer heraufgestuft. Von niedrigen Einstufungen profitieren wie im Vorjahr für Autofahrer im Norden Deutschlands, etwa in Brandenburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Dagegen gelten hohe Regionalklassen vor allem in Großstädten und Teilen Bayerns.

Von den über 33 Millionen Voll- und Teilkaskoversicherten in Deutschland rutschen fast zwei Millionen in niedrigere Regionalklassen. Hingegen  wirds für knapp 2,4 Millionen Autofahrer teurer. Die beste Schadensbilanz in der Vollkasko-Versicherung erreicht die Wesermarsch in Niedersachsen, in der Teilkasko-Versicherung der bayerische Zulassungsbezirk Bamberg. Die schlechteste Schadensbilanz in der Voll- und Teilkasko weist wie im Vorjahr der Landkreis Ostallgäu in Bayern auf. Allerdings stützen sich die Versicherer bei ihren Tarifberechnungen nicht nur auf die jeweilige Regionalklasse, sondern auch auf einzelne Postleitzahlen. Berechnungen zeigen, dass allein innerhalb derselben Straße der Versicherungsbeitrag um über 300 Euro variieren kann.

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