Schrobenhausen
Neue Regentin im Kartoffelland

Seit ihrer rauschenden Inthronisation am Freitag herrscht Marina I.

17.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:01 Uhr

Die neue Kartoffelkönigin heißt Marina I. (Heigl). In keiner Region Bayerns werden mehr Kartoffeln produziert, als im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Natürlich ist es da für die Karlshulderin, die heute in der Landeshauptstadt lebt, eine besondere Ehre, die Herrschaft zu übernehmen - Foto: Hammerl

Schrobenhausen (SZ) Sportlich ist sie, die neue Bayerische Kartoffelkönigin. Seit Freitag regiert Marina I. (Heigl) das Kartoffelland Neuburg-Schrobenhausen und Umgebung. In feierlicher Zeremonie wurde sie in der Alten Schweißerei in Schrobenhausen inthronisiert.

23 Jahre jung ist die Wahlmünchnerin, die aus Karlshuld stammt und dort auf dem Vollerwerbsbetrieb ihrer Eltern mit einem älteren und einem jüngeren Bruder aufgewachsen ist. Nach München verschlug es sie aus beruflichen Gründen, sie arbeitet als Debitoren-Managerin bei einer zur BMW-Gruppe gehörenden Leasing-Gesellschaft. Jedes Wochenende verbringt sie im heimatlichen Donaumoos und geht ihren Eltern auf dem Hof zur Hand. Ihre liebste Beschäftigung ist das Kartoffellegen. „Das geht schnell“, findet sie, „die Kartoffelernte dagegen zieht sich immer so lange hin“.

 
Wie sie das neue Ehrenamt mit ihrer Arbeit verbinden wird? Da ist Marina I. zuversichtlich. „Etliche Termine sind ja in München, das passt gut“, meint sie unbekümmert. Also Arbeit, mal eben kurz ins Königinnengewand, Besuch beim Ministerpräsidenten oder auf dem Viktualienmarkt und wieder zurück an den Schreibtisch – die junge Frau hat viel vor. Mehr als 100 Termine hat Vorgängerin Kathrin I. (Schoderer) absolviert und wird der Nachfolgerin als Vizekönigin zur Seite stehen – sowohl mit hilfreichen Tipps als auch als Vertreterin, falls es terminlich doch einmal knapp werden sollte.

Für ihre Hobbys wird die 38. Bayerische Kartoffelkönigin im kommenden Jahr eher weniger Zeit haben, dabei probiert sie leidenschaftlich gerne neue Rezepte aus. Hauptsache gesund, das ist ihr wichtig, wenn es ums Essen geht; und so bevorzugt sie vegetarische und Vollwertküche. Und dann ist da noch der Sport. Joggen und Tanzen werden großgeschrieben. Deshalb kam ihrer Tanzsportgruppe, der Dance Company Angelika Ebel aus München, eine wichtige Rolle am Krönungsabend zu – sie war Teil der Krönungszeremonie und zeigte eine knapp halbstündige Show, die die Königin in spe sogar bis zum letzten Lied mittanzte. Das verschaffte ihr die nötige Verschnaufpause zum Umziehen. Und weil Marina I. nicht nur gerne tanzt, sondern auch ein großer Fan der Stretchlimousine ihres Vaters ist, wurde beides miteinander verbunden und die ganze Dance Company mit den Limousinen abgeholt und in die Alte Schweißerei nach Schrobenhausen gefahren. Mit der Krönung ging für die 23-Jährige ein Kindertraum in Erfüllung. Schon in jungen Jahren hatte sie Autogrammkarten der Kartoffelköniginnen gesammelt. Und die Eltern? „Stolz sind wir, stolz und total nervös“, gestand Harald Heigl.