Berching
Neue Regeln für Friedhöfe

17.12.2010 | Stand 03.12.2020, 3:20 Uhr

Berching (aka) Die Satzung der Stadt Berching über die 16 stadteigenen Bestattungseinrichtungen hat der Stadtrat bei seiner jüngsten Sitzung einstimmig angenommen. Wie Bürgermeister Ludwig Eisenreich (CSU) und Verwaltungsfachwirt Josef Lichtenegger erläuterten, sei die Neufassung der Friedhofssatzung notwendig gewesen.

Zum einen müsse die europäische Dienstleistungs-Richtlinie umgesetzt werden, wonach die Beschränkung auf bestimmte Bestatter beziehungsweise Steinmetze nicht mehr möglich ist. Weiter müssten alte Regelungen und Bezeichnungen überarbeitet werden. So gebe es künftig unter anderem keine Reihengräber mehr. Schließlich müsse für jeden Ortsteilfriedhof die Gestaltung präzise geregelt werden. Insgesamt gesehen bleibe es aber weitgehend bei den bisherigen Festlegungen. Bei der lebhaften Diskussion wollte jeder Redner eine Anregung zur Optimierung der Satzung geben. Seit März waren die Unterlagen den Fraktionen zugestellt. Johann Schoyerer (Aktive Bürger) schlug etwa vor, historische Grabdenkmäler nicht einfach abzuräumen, sondern mit der Stadt zu erhalten und eventuell an einem geeigneten Platz aufzustellen. Maria Meil und Franz Donhauser (beide Demokratisches Forum) sprachen sich dafür aus, künftig einzig Grabsteine aus dem Jura der Region statt aus Steinbrüchen "in Hinterindien" zu erlauben. "Wir leben doch in einer steinreichen Region." Donhauser plädierte dann noch dafür, auf teure Urnenwände zu verzichten und stattdessen Urnengräber anzulegen. Weiter regte er an, im Berchinger Friedhof von Bäumen anzupflanzen.
 

Bürgermeister Eisenreich erklärte in Bezug auf die Grabsteinauswahl, dass laut Satzung die Stadt Berching die Hinterbliebenen nur dazu aufrufen könnte, bei der Auswahl des Grabsteins vernünftig zu handeln. Die Stadtverwaltung müsse dennoch darauf achten, dass nur zertifizierte Steine aufgestellt werden, um so zum Beispiel Kinderarbeit zu bekämpfen.

Auch über die in der Satzung vorgesehenen Grabsteinhöhe und die Steinumfassung wurde debattiert. So sprachen sich Andreas Höffler (CSU) und Hans Schoyerer dafür aus, dass Einzelfälle geprüft werden sollen. Aus rechtlichen und verwaltungstechnischen Gründen wird der Vorschlag von Josef Winkler (CSU) nicht berücksichtigt, der zum wiederholten Male einen so genannten Grabsteinplan auf dem Friedhof anregte.