Neue Polizeiinspektion für den Süden erforderlich

01.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:10 Uhr

Zu „Wir alle sehen die Größe der Aufgabe“ (Ausgabe vom 18. September), worin es um die geplante Unterbringung von Asylbewerbern in der Immelmannkaserne in Oberstimm geht:

Bei einem gemeinsamen Termin waren sich die Politiker schnell einig: 500 Asylbewerber sollen hier in einem abgetrennten Bereich untergebracht werden. Nun ist es zunächst zu loben für Flüchtlinge Unterkünfte bereitzustellen. Leider ist es jedoch nicht damit getan, bloße Unterbringungsmöglichkeiten zu schaffen, insbesondere müssen auch die Auswirkungen auf die bestehenden Strukturen beachtet werden.

Man muss kein Hellseher sein, um zu verstehen, dass die Unterbringung von vielen Menschen auf engstem Raum zu Spannungen führen wird. Konflikte sind so vorprogrammiert, die wiederum durch die Ingolstädter Polizei zu lösen sein werden. Dabei ist die Personalmisere hier seit Jahren ein Dauerthema, das offensichtlich vom zuständigen Ministerium ignoriert wird. Man hat sich daran gewöhnt, dass es schon „irgendwie gehen wird“.

Die Personalmehrung von acht Beamten Anfang September war bei Weitem nicht dazu geeignet, die Gesamtsituation zu verbessern. Dienstausfälle wegen Stress und Überlastung sind keine Ausnahmeerscheinungen mehr.

Berücksichtigt man zur fortschreitenden Aufgabenmehrung die steigende Einwohnerzahl im Ingolstädter Süden und die ständigen sportlichen Großereignisse dort sowie die seit Jahren chronisch unterbesetzte Polizei in Ingolstadt, wäre die Einführung einer eigenen Polizeiinspektion Ingolstadt-Süd eine Alternative, der auch künftig wachsenden Bevölkerung die Sicherheit zu bieten, die ihr zusteht. Die Größe der Aufgabe wird von den betreffenden Politikern entgegen ihrer eigenen Aussage offensichtlich doch nicht erkannt, oder unliebsame Begleiterscheinungen werden ausgeblendet.

Bleibt nur der Appell an die Politik, die Personalsituation der Ingolstädter Polizei, wie seit Jahren gefordert, zu bereinigen, und sei es durch eine eigene Inspektion Ingolstadt-Süd.

Klaus Bittl

Deutsche Polizeigewerkschaft Kreisverband Ingolstadt