Ilmmünster
Neue Pläne für das alte Milchwerk

Auf dem Gelände zwischen Ilmmünster und Reichertshausen entsteht ein Gewerbepark

14.02.2019 | Stand 23.09.2023, 5:57 Uhr
Die ersten Firmen sind eingezogen: Im ehemaligen Milchwerk sind Büro- und Lagerflächen geplant. Das Areal soll noch erweitert werden. −Foto: Lodermeyer

Ilmmünster/Reichertshausen (PK) In das verlassene Milchwerk neben der Bundesstraße soll wieder Leben kommen: Die Brüder Robert und Alexander Tuscher haben das Gelände gekauft. Nun sollen verschiedene Firmen auf dem Areal unter kommen - das sowohl in Richtung Ilmmünster als auch in Richtung Reichertshausen noch erweitert werden soll.

Noch sind es etwa 16000 Quadratmeter, künftig werden es aber rund 31000 Quadratmeter werden: Die Brüder Robert und Alexander Tuscher haben für das ehemalige Milchwerk auf der Gemeindegrenze zwischen Ilmmünster und Reichertshausen große Pläne. Sie wollen einen Gewerbepark realisieren, der einerseits die bestehenden Gebäude des Milchwerks nutzt und eben auf den anschließenden Flächen noch um zusätzliche Bauten erweitert wird.

"Wir wollen das Areal selbst betreiben", erzählt Robert Tuscher. Ein Verkauf von Teilflächen oder Gebäuden sei daher nicht geplant. Stattdessen sollen die Räume und Hallen vermietet werden. "Ein Teil ist schon in Betrieb", sagt Tuscher. "Da geht es vor allem um ortsansäßige Betriebe", erklärt er die Planungen. "Kleinbetriebe und Mittelständler." Die Brüder wollen das ehemalige Milchwerk daher als Büro- und Lagerfläche vermieten: Aktuell gehören zu den Nutzern und Interessenten ein Heizungsbauer, ein Fahrradhändler, eine Spedition, ein Messebauer und andere Unternehmen. "Die Nachfrage ist sehr groß", berichtet Tuscher. Auch Alexander Tuscher ist mit seinem Unternehmen für Erd- und Baggerarbeiten nun neben der B13 ansässig, den Standort in Hettenshausen lässt er hinter sich.

Seitdem Ende Mai 2010 die Lichter im Milchwerk ausgegangen sind, war die Zukunft unklar. Die damaligen Besitzer konnten keinen neuen Betreiber finden - und haben das Grundstück deshalb vor etwa zwei Jahren an die Brüder verkauft. Das Areal liegt dabei zu fast drei Vierteln auf Ilmmünsterer Flur. Bürgermeister Anton Steinberger (CSU) freut sich daher über die aktuelle Entwicklung. "Es war mir sehr wichtig, dass das keine Industrieruine wird", sagt er. "Für uns ist es schon ein Ziel, dass man da wieder ein Gewerbe daraus macht." Wie Steinberger bestätigt, wird die aktuelle Fläche des ehemaligen Milchwerks noch erweitert. Einerseits dehnt sich der Gewerbepark daher auch in Richtung Ilmmünster noch aus - hier wird ein sogenanntes Mischgebiet festgesetzt und kein reines Industriegebiet. "Da geht es um die Immissionen", erklärt Steinberger. Denn quasi in Sichtweite stehen auf Ilmmünsterer Flur bereits die nächsten Wohnhäuser; zum Schutz der dortigen Bewohner gelten daher nun die Regeln eines Mischgebiets.

Auch in Richtung Reichertshausen soll der Gewerbepark noch wachsen, hier soll vom Flächennutzungsplan her ein reines Gewerbegebiet entstehen. Für die Gemeinde ist die Industriefläche von immenser Bedeutung: "Es geht hier auch beispielsweise um das Abwasser", erklärt Bürgermeister Reinhard Heinrich (CSU). Denn dieses werde komplett über die Reichertshausener Kläranlage wieder aufbereitet, da gehe es auch um Kapazitätsfragen. Genauso müsse für dieses interkommunale Gewerbegebiet die Erschließung für die neu geplanten Gebäude geklärt werden. "Da geht die Maschinerie jetzt los", sagt Heinrich.

Nun wollen Alexander und Robert Tuscher unter Federführung der Gemeinde Ilmmünster einen Bebauungsplan voran treiben. Dabei sollen auch Vorgaben eingebunden werden, die beispielsweise lärm- oder geruchsintensive Betriebe für das Areal ausschließen - aus Rücksicht auf die benachbarten Wohnhäuser.

Claudia Lodermeyer