Freinhausen
Neue Pflöcke am Windsberg

Bund Naturschutz reagiert auf Kritik aus dem Gemeinderat und passt Markierungen in Freinhausen an

29.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:16 Uhr
Besser sichtbar sind die neuen Pflöcke, die der Bund Naturschutz in diesen Tagen an Malvenpflanzen setzt. −Foto: Hofmann

Freinhausen - Auf die Kritik aus dem Hohenwarter Gemeinderat hat der Bund Naturschutz schnell reagiert: Die ersten Pflöcke, mit denen neben der Straße zwischen Freinhausen und Starkertshofen Malvenpflanzen markiert werden, sind bereits ersetzt worden.

Wenzeslaus Hackl (CSU) hatte in der Ratssitzung am Montagabend kritisiert, die kurzen Pflöcke, zum Teil noch mit Metallstangen verstärkt, seien im hohen Gras kaum zu sehen; sie stellten eine Gefahr für Mulchgeräte und Motorradfahrer dar (wir berichteten).

"In der Tat geben wir Herrn Hackl recht und bedanken uns für den Hinweis auf die Gefahren", schreibt David Seifert, der Vorsitzende der Bund-Naturschutz-Ortsgruppe Pörnbach, Reichertshofen, Baar-Ebenhausen, an unsere Zeitung und erklärt: "Die Pflöcke wurden dieses Jahr zum Teil etwas gekürzt, mit dem Ziel, dass die großen Erntemaschinen gut darüber hinwegfahren können. In den vergangenen Jahren sind einige Pflöcke zum Teil versehentlich umgefahren worden. Dieses Problem sollte mit den kürzeren Pflöcken beseitigt werden. Dies stellt aber eher an den Seiten der schmalen Feldwege ein Problem dar, nicht jedoch an der von Herrn Hackl beschriebenen und zu Recht kritisierten Straße. Die Pflöcke werden daher umgehend ausgetauscht, zum Schutz der Mähgeräte und der Motorradfahrer, die dort auf der auf 60 km/h beschränkten Strecke unterwegs sind. Nach einem kurzen Telefonat mit Herrn Hackl aus dem Gemeinderat konnte die Sache auch rasch geklärt werden. "

Dem Bund Naturschutz liege es am Herzen, der Bevölkerung mitzuteilen, dass die Pflöcke dort die Rosenmalven am Wegrand markieren, um sie vor dem Abmähen zu bewahren, schreibt Seifert weiter: "Denn sie sind einzige Lebensgrundlage der streng geschützten und sehr seltenen Malven-Langhornbiene, deren Bestand durch diese Aktion am Windsberg nachweislich in den letzten Jahren gesteigert werden konnte. " In Zeiten des Insektensterbens sei das ein seltener Gegentrend zur sonst traurigen "Norm". Seifert weiter: "Wir bedanken uns bei allen für die Unterstützung und das entgegengebrachte Verständnis für unsere Aktion und wünschen allen Motorradfahrern gute und sichere Fahrt, gerade auch entlang des schönen Windsberg. "

Rund 100 Markierungen hatte der BN Anfang Mai an Malvenpflanzen am Windsberg angebracht, um zu verhindern, dass sie unbeabsichtigt abgemäht werden. Nektar und Pollen der Malven dienen den Malven-Langhornbienen, die hier Ende Juni zu brüten beginnen, als Nahrung. Peter Bernhardt, dienstältestes Mitglied der BN-Ortsgruppe hat eigenhändig einige der Pflöcke beschriftet, um Spaziergänger auf die bedrohte Bienenart und ihre Futterpflanze hinzuweisen.

bdh