Neue Perspektiven für die Donau

21.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:23 Uhr

Beliebtes Ausflugsziel: Das Kloster Weltenburg bei Kelheim stellt mit dem Donaudurchbruch und dem Naturschutzgebiet ein ganz besonderes Juwel dar. - Foto: Janda

Ingolstadt (DK) Sie ist ein Besuchermagnet für Reisende und Erholungssuchende: Die Donau lockt mit vielen Freizeitangeboten der Anrainerstädte jährlich rund eine Million ausländische Touristen nach Deutschland. Mit einer neuen Kampagne möchte die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) mit den Marketingorganisationen von Bayern und Baden-Württemberg die Donau noch attraktiver für Besucher machen. Das Projekt "Die junge Donau" wurde am Dienstag in Ulm vorgestellt.

 

DER FLUSS

 

Die Donau ist mit ihren knapp 3000 Kilometern der zweitlängste Fluss in Europa. Sie hat keine eindeutige Quelle, vielmehr entsteht sie durch den Zusammenfluss der zwei kleinen Flüsse Brigach und Breg bei Donaueschingen. Bevor die Gewässer zusammenfließen, mündet aber noch ein weiterer Bach in die Brigach. Er entspringt in einem Park in Donaueschingen. In ihrem Verlauf vom Schwarzwald bis zum Schwarzen Meer verbindet die Donau zehn Länder. Der Fluss hat kulturhistorisch eine große Bedeutung.

So entdeckten Wissenschaftler nahe der Donau in Höhlen die weltweit ältesten Kunstwerke der Menschheit. Es handle sich dabei um Figuren und Instrumente aus Mammutelfenbein und Tierknochen, erklärt der Eiszeitforscher Harald Floss von der Universität Tübingen. Dass die Funde nahe der Donau gemacht wurden, sei kein Zufall: „Den Menschen dienten Flüsse früher als Orientierungslinien.“ So sei der moderne Mensch einst entlang der Donau nach Mitteleuropa gewandert.

 

DER TOURISMUS

 

Die Donau lockt jedes Jahr zahlreiche Touristen an – doch es könnten noch mehr sein. „Da gibt es Luft nach oben“, betont Andreas Braun, Geschäftsführer der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg. 2013 verzeichneten die deutschen Donaustädte insgesamt eine Million Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland. „Der Tourismus bringt Perspektiven für die Regionen an der Donau“, betont Gunter Czisch, Oberbürgermeister der Stadt Ulm. Die Donau spiele für alle Kommunen entlang des Flusses eine bedeutende Rolle. Nun soll sie als Reiseziel touristisch noch stärker vermarktet werden. Um mehr Touristen anzulocken, hat die Deutsche Zentrale für Tourismus gemeinsam mit den Marketingorganisationen von Bayern und Baden-Württemberg das Projekt „Die junge Donau“ ins Leben gerufen.

 

DAS NEUE KONZEPT

 

Das Projekt verfolgt das Ziel, die Freizeitangebote der Städte und Gemeinden entlang der Donau mit einem touristischen Konzept unter einem Dach zu bündeln. „Wir möchten, dass die Besucher nicht nur in Passau aufs Schiff steigen“, erklärt Petra Hedorfer, Vorsitzende der DZT. Die Städte an der Donau hätten mehr zu bieten als Flusskreuzfahrten. Auf einer interaktiven Internetseite stellen die Projektpartner besondere Freizeitangebote entlang der Donau vor. Bei dem Konzept seien auch kreative Freizeitangebote aufgegriffen worden, sagt Jens Huwald, Geschäftsführer der Bayern Tourismus Marketing GmbH. Die barocke Bierstadt Passau werde dort zum Beispiel als Weinstadt bekannt gemacht. Ingolstadt ist der Kampagne zufolge nicht nur „das größte Freilichtmuseum für deutsche Festungsarchitektur“, sondern hat zudem auch noch „Design und Lifestyle“ zu bieten. Generell steht das touristische Konzept unter zwei Mottos. Während die Gäste die bayerische Donau „Gegen den Strom“ erkunden können, werden unter dem Slogan „Quelle Europas“ Aktivitäten an der Donau in Baden-Württemberg beworben.

 

DIE FINANZIERUNG

 

Mit der Kampagne sollen in einem ersten Schritt mehr Gäste aus Österreich, der Schweiz und den Niederlanden angelockt werden. Um die Bekanntheit der „jungen Donau“ in diesen Ländern zu steigern, soll dort sowohl mit Plakaten als auch im Internet geworben werden. Finanziert wird die Kampagne von den beteiligten Tourismusverbänden, den Anrainerkommunen und den Landkreisen entlang der Donau. Bis 2017 sollen für die Werbekampagne insgesamt 600 000 Euro investiert werden.