Neue Perspektiven eröffnen

11.11.2013 | Stand 02.12.2020, 23:26 Uhr

Zum Artikel „Eintopf für den Frieden“ (DK vom 31. Oktober). Soldaten der Pionierkaserne haben wieder Suppen zugunsten der Kriegsgräberfürsorge verkauft.

Was soll für den Frieden herauskommen, wenn Soldaten Eintopfessen ausgeben, um mit einer pseudosozialen Aktion etwas für die Kriegsgräber zu tun. Um solche in Zukunft möglichst überflüssig zu machen, wäre es besser, von eindimensionalen Friedensaktionen fragwürdiger Militärapparate Abstand zu nehmen und stattdessen Wege für zivile, waffenlose Friedensdienste zu fördern. Noch ist man davon weit entfernt, wenn man in Karrierecentern der Bundeswehr junge Leute für militärische Karrieren gewinnen will. Was fällt da für den Frieden in der Welt ab?

Die langjährigen Kriegshandlungen in Afghanistan haben neben vielen Milliarden für Waffen unzählige Tote gefordert. Bedenklich, wenn man bei getöteten Soldaten verharmlosend immer noch nur von „Gefallenen“ spricht.

Wie oft ist schon deutlich geworden, dass mit militärischen Aktionen die Welt nur noch unsicherer wurde. Noch stecken nicht wenige in diesem alten Denken, wenn sogar klerikale Männer im Rahmen der Militärseelsorge dafür sorgen, dass kriegerische Aktionen als gut christlich erscheinen. Militärische Strategien treiben in der Regel tödliche Spiralen weiter, womit gut positionierte Militärs und Waffenhändler lukrative Geschäfte machen und einfache Soldaten einem faulen Frieden dienen.

Heute sind eher Leute gefragt, die gewaltlos wie Gandhi oder Martin L. King als zivile Friedensaktivisten verhärtete Fronten aufweichen. Solche Dienste finden von staatlicher Seite nur eine minimale finanzielle Unterstützung. Noch scheinen tonangebende Politiker und Parteien in einem alten Denken verhaftet zu sein, wenn sie aus ökonomischen Gründen mehr an dem Erhalt von Rüstungsindustrien und Bundeswehrstandorten interessiert sind als an einem Umdenken in Richtung Klimaschutz und Frieden aufbauenden Arbeitsplätzen, die neue Lebensperspektiven eröffnen.

Simon Kirschner, Gaimersheim