Göggelsbuch
Neue Orgel zum Namenstag

St. Georgskirche in Göggelsbuch gleicht einer Baustelle – 150 000 Euro Kosten

08.03.2013 | Stand 03.12.2020, 0:25 Uhr

Die Orgelbauer Julia Wiedemann und Hans Jürgen Riegel setzen die neue Sandtner-Orgel auf der Empore der Göggelsbucher St. Georgskirche zusammen. Am 28. April, dem Namenstag der Kirche, soll das 150 000 Euro teure Instrument erstmals erklingen. - Foto: Sturm

Göggelsbuch (HK) Ein großer Festtag steht der Expositur und dem gesamten Pfarrverband Allersberg am Namenstag der St. Georgskirche in Göggelsbuch Ende April ins Haus.

Wenn alles gut geht, wird an diesem Tag die neue Orgel offiziell eingeweiht. Bis dahin aber gibt es noch viel zu tun. Die Göggelsbucher Kirche gleicht im Moment einer Werkstatt. Überall stehen die Bauteile der Orgel herum, ein Lastenaufzug vor der verstärkten Empore bringt die Einzelteile der neuen Sandtner-Orgel nach oben. Den Orgelbauern Hans Jürgen Riegel und Julia Wiedemann ist die Baustelle ans Herz gewachsen. Kräftig unterstützt werden sie von Mitgliedern der Kirchenverwaltung, die die vielen Teile an Ort und Stelle bringen und die in großer Eigenleistung die nötigen Vorarbeiten erledigt haben.

Sandtner-Orgeln gehören zu den Meisterwerken des Deutschen Orgelbaus. In ihr verbinden sich Jahrhunderte alte Erfahrungen der Orgelkunst mit dem handwerklichen und technischen Können unserer Zeit. Und so hat sich auch die Expositur für eine Sandtner-Orgel mit hoher Qualität und Beständigkeit entschieden. In der Dillinger Werkstatt haben die Göggelsbucher kürzlich ihr neues Instrument in Augenschein genommen. Bald wird die Orgel in St. Georg erklingen und die Gottesdienstbesucher mit ihrer ausgezeichneten Klangfülle erfreuen.

Die Kirchenverwaltung Göggelsbuch hat einmütig beschlossen, die bisherige Orgel aus dem Jahre 1753, ursprünglich eine mechanische Schleifladen-Orgel, 1882 in eine pneumatische umgebaut, abzubauen und durch eine neue zu ersetzen. Bei einer pneumatischen Orgel werden über die Tasten kleine Steuerventile betätigt, die Luft durch lange dünne Bleiröhrchen lassen oder entlassen, wobei weitere Bälgchen, Ventile oder Membrane gesteuert werden. Weil diese Teile aus Leder und Filz bestehen, mussten sie öfter ausgetauscht werden. Die Wartung bereitete Probleme und verursachte hohe Kosten. Erst 1996, beim Abschluss der Innenrenovierung der Kirche, mussten 12 000 Mark bezahlt werden und schon damals herrschte die Meinung vor, dass weitere Ausgaben für diese Orgel hinausgeworfenes Geld seien.

Nach eingehenden Beratungen mit dem Orgelsachverständigen der Diözese Eichstätt, Martin Bernreuther, hat die Kirchenverwaltung beschlossen, eine neue mechanische Schleifladen-Orgel bei der Firma Sandtner in Dillingen in Auftrag zu geben. Sowohl der Orgelsachverständige wie auch das Landesamt für Denkmalpflege hatten bescheinigt, dass die alte Orgel nicht erhaltenswert sei.

Freilich gab es auch Stimmen, die sich gegen eine Neuanschaffung aussprachen, doch das alte Instrument erfüllte nicht mehr die Erfordernisse für eine würdige Gestaltung der Messfeiern. Alle Organisten waren frustriert, weil sie keine festlichen Orgelwerke mehr spielen konnten, da manche Register nicht mehr eingesetzt und Lieder in F-Dur nicht mehr begleitet werden konnten.

In einem Informationsbrief warb die Kirchenverwaltung um Zustimmung für diese nicht alltägliche Anschaffung, die mit Kosten von über 150 000 Euro für die Expositurgemeinde Göggelsbuch ein großer Brocken ist. Zudem kosten die Verstärkung der Empore und die Fassung des Orgelprospekts weitere 10 000 Euro.

An Eigenmitteln werden von der Kirchenstiftung 100 000 Euro erbracht, Zuschüsse gibt es von der Diözese Eichstätt in Höhe von 15 000 Euro und von der Bayerischen Landesstiftung (6000 Euro). Zuversichtlich ist man, den Rest von 39 000 Euro durch Spenden finanzieren zu können. Spenden können auf das Konto 306 429 998 bei der Raiffeisenbank am Rothsee, BLZ 764 614 85 einbezahlt, im Pfarramt Allersberg oder bei Kirchenpfleger Georg Deininger abgegeben werden.