Kösching
Neue Kirche wird nach Dietrich Bonhoeffer benannt

Baustellenfest am evangelischen Gemeindezentrum in Kösching lockte viele Besucher an

04.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:50 Uhr

Viel los war beim Baustellenfest am evangelischen Gemeindezentrum in Kösching. - Foto: St. Paulus

Kösching (DK) Seit dem Baustellenfest am evangelischen Gemeindezentrum für Hepberg, Lenting und Kösching am Sonntag hat die dort entstehende Kirche einen Namen: Sie wird nach dem im KZ ermordeten evangelischen Pfarrer Dietrich Bonhoeffer benannt.

Komplett gefüllt waren die Plätze beim Baustellenfest am Brunnhauptenweg in Kösching. Etwa 200 Menschen aus Hepberg, Lenting, Kösching, Ingolstadt und Oberhaunstadt nahmen an dem Familiengottesdienst unter freiem Himmel teil.

Die Besucher waren sichtlich erstaunt, was sich in den vergangenen Monaten auf der Baustelle getan hat. Vor allem in der späten Nachmittagssonne leuchteten die Ziegel des neuen Gemeindezentrums in ganzer Pracht. Deutlich sind die Anfänge des Kreuzes zu sehen, das durch eine spezielle Anordnung der Ziegel von Osten und Westen im Turm sichtbar sein wird. Die Nordseite ist schon vollständig mit Ziegeln fertig gemauert. Und selbst über dem Vordach erstrahlen die Ziegel in voller Pracht. Im Gespräch mit der vor allem bei den Kindern beliebten Handpuppe "Rudi" spannte Pfarrer Christoph Schürmann den Bogen von den Ziegeln des Neubaus über das Band, das die Gläubigen mit Gott verbindet, hin zu Dietrich Bonhoeffer.

Die Spannung stieg, bis der Name der neuen Kirche bekannt gegeben wurde. Sie wird nach Dietrich Bonhoeffer, dem evangelischen Pfarrer und Theologen, der 1945 im KZ Flossenbürg ermordet wurde, benannt. Pfarrer Schürmann und Prädikantin Christa Bukovics enthüllten dann eine Pinnwand. "Der Name Dietrich-Bonhoeffer-Kirche ermahnt die christliche Gemeinde, einerseits die Verbindung zu Gott im Gebet zu leben, sich aber auch gleichzeitig der Welt zu öffnen und danach zu fragen, was die Menschen zu einem guten Leben brauchen", sagte Schürmann.

Dietrich Bonhoeffer stehe wie kein anderer für eine Kirche, die mit beiden Beinen in der Wirklichkeit stehe und sich dem Nächsten zuwende, so Schürmann weiter. Zudem sei Bonhoeffer wegen seiner weit verzweigten ökumenischen Kontakte und seines Widerstands gegen das Hitler-Regime weltweit anerkannt.

Der Familiengottesdienst mündete in die Bitte um Frieden in der Welt zwischen Religionen und Konfessionen, Fremden und Freunden, Jungen und Alten. Diese Friedensbotschaft solle von der neuen Dietrich-Bonhoeffer-Kirche in die Welt gehen.

Nach dem Familiengottesdienst fanden die Baustellenführungen großen Zulauf. Pfarrer Schürmann erläuterte im Gebäude den Interessierten die Funktion der einzelnen Räume. Kinder konnten inzwischen ein Sonnensegel für den späteren Gemeindehausgarten bemalen oder eine Marionette basteln. Reißenden Absatz fanden auch die Schlüsselbänder mit dem Aufdruck der neuen Kirche.

Geselligkeit war nach dem Familiengottesdienst bei Jung und Alt angesagt. Bei Essen, Kaffee und Kuchen blieben viele Menschen bis zum späten Nachmittag auf der Baustelle.

Großen Anklang fand die Spendenziegelaktion. Viele Anwesende erwarben ihren persönlichen Spendenziegel. Zu einem späteren Zeitpunkt werden dann alle mit Namen beschrifteten und handgebrannten Ziegel einen Platz am Dietrich-Bonhoeffer-Gemeindezentrum finden.

Wer noch einen handgebrannten Ziegelstein mit seinem Namen erwerben möchte, hat noch bis zum 15. August Zeit, an der Spendenziegelaktion teilzunehmen. Informationen dazu gibt es unter http:'bit.ly/Spendenziegel.de, bei Pfarrer Christoph Schürmann, Telefon (0 84 56) 9 64 92 25 oder im Pfarramt St. Paulus Ingolstadt, Telefon (08 41) 5 85 85.