Neue Influenza: Vorsicht ist nach wie vor angesagt

05.05.2009 | Stand 03.12.2020, 4:59 Uhr

Pfaffenhofen (PK) Das neue Virus der "Mexikogrippe" wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Risiko von internationaler Bedeutung eingestuft. Im Landkreis sieht die Leiterin des Gesundheitsamtes Pfaffenhofen, Dr. Martina Kudernatsch, derzeit aber keine allgemeine Gefahr für die Bürger.

Experten gingen aber davon aus, dass die Zahl der Erkrankungsfälle und Kontaktpersonen in Deutschland steigen werde. Grund dafür ist laut Kudernatsch die bereits eingetretene Mensch-zu-Mensch-Übertragung und die weltweit steigende Zahl von Erkrankten und betroffenen Staaten. "Das erhöht das Risiko für weitere eingeschleppte Erkrankungen."

Mittlerweile erreichte die Mexikogrippe Sachsen-Anhalt: Das Robert-Koch-Institut bestätigte erstmals die Erkrankung eines Patienten aus dem Landkreis Harz. Wie das Gesundheitsministerium des Landes gestern in Magdeburg mitteilte, war der Mann Mitte der Vorwoche von einer Mexikoreise zurückgekehrt und hatte sich am Wochenende mit Grippesymptomen zum Arzt begeben. Da der Krankheitsverlauf von dem behandelnden Arzt als sehr mild eingeschätzt wurde, musste der Mann den Angaben zufolge auch nicht in ein Krankenhaus eingewiesen werden.

Die Zahl der in Deutschland bestätigten Erkrankungsfälle an der Neuen Grippe lag bis gestern bei neun Erkrankten. Hier handelt es sich bei sieben Personen um Mexiko-Rückkehrer, zwei Personen haben sich bei einem zuvor erkrankten Mexiko-Reisenden angesteckt. Weltweit stieg die Zahl der neuartigen Grippefälle bis gestern auf 1169. Für das Management der Erkrankungsfälle treffen die Gesundheitsbehörden des Bundes und der Länder notwendige Maßnahmen. So soll eine Erkrankung durch eine rasche Diagnostik gesichert, erkrankte Personen schnell behandelt und weitere Infektionen möglichst vermieden werden. Auch im Landkreis Pfaffenhofen werden notwendige Maßnahmen aufeinander abgestimmt. Kudernatsch: "Zwischen dem Gesundheitsamt Pfaffenhofen sowie der Ilmtalklinik und den niedergelassenen Ärzten besteht derzeit ein kontinuierlicher Informationsaustausch. Damit soll ein reibungsloses Vorgehen im Erkrankungsfall gesichert werden."

Für die Bevölkerung wurde auf der Landkreishomepage (www.landkreis-pfaffenhofen.de) eine Informationsseite zur "Neuen Grippe" eingerichtet. "In der Bevölkerung besteht Interesse und Bedarf an gesicherten Informationen", so Kudernatsch. Des Weiteren existiert am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Oberschleißheim (LGL) eine Hotline für alle Fragen rund um das Thema "Neue Grippe". Bürgerinnen und Bürger können sich von 10 Uhr bis 18 Uhr unter der Telefonnummer (0 89) 31 56 01 01 bei den dortigen Infektiologen informieren. Vom Auswärtigen Amt wird derzeit vor nicht unbedingt erforderlichen Reisen nach Mexiko derzeit dringend abgeraten.

Aktuelle Hinweise des Auswärtigen Amtes sind unter www.auswaertiges-amt.de abrufbar.