Ingolstadt
Neue Harmonie im Dienst der Altstadt

22.09.2010 | Stand 03.12.2020, 3:39 Uhr

So reizvoll wie rund um den Brunnen in der Theresienstraße - hier mit Emma (l.) und Lisa - ist die Altstadt an zu wenigen Orten, finden Kritiker wie Christian Klotz. Nach dem Streit um seine Thesen scheinen sich IN-City und die Stadt jetzt wieder zusammenzuraufen. - Foto: Richter

Ingolstadt (DK) Nach dem gestrigen Krisengespräch demonstrieren sie wieder Harmonie: Der Werbeverein IN-City und die IFG, die wegen des Marketingexperten Christian Klotz in Streit geraten sind. Dessen rege diskutierter Vortrag sei "nicht zielführend" gewesen, so IFG und IN-City, obwohl er viel Wahres gesagt habe.

Jetzt haben sie sich also ausgesprochen, deshalb reden sie wieder miteinander. So könnte man die Stellungnahme interpretieren, die IN-City und IFG nach der Sondersitzung gestern Nachmittag abgesetzt haben. Die gemeinsame Botschaft lautet: Ja – "in den Ausführungen von Herrn Klotz wurden Aspekte angesprochen, die in der Sache richtig sind". Jedoch: "Die Art und Weise des Vortrags war nicht zielführend. Einige inhaltliche Darstellungen bilden nicht die Realität ab."
 


Anfang Oktober sind erneut Gespräche zwischen IN-City, IFG und der Stadt angesetzt. "Wir wollen weiter konstruktiv mit IN-City zusammenarbeiten", erklärte IFG-Geschäftsführer Herbert Lorenz nach dem Gespräch gegenüber dem DK. "Es gibt Probleme, aber die wollen wir auf sachlicher Ebene lösen." Auf die Frage, ob die IFG als Reaktion auf die Klotzschen Angriffe je erwogen habe, aus dem Werbeverein auszutreten, antwortete Lorenz: "Das war nie Thema im Gespräch zwischen dem Oberbürgermeister und mir."

Immerhin: Nach der personellen Aufstockung (Lorenz amtiert seit diesem Monat als zweiter Geschäftsführer neben Werner Richler) wäre es durchaus denkbar gewesen, dass die IFG künftig auch das Stadtmarketing übernommen hätte. Zumal von IN-City in jüngster Zeit kaum noch neue Impulse für eine Aufwertung der Innenstadt ausgegangen waren, denn der Verein musste sich in den vergangenen Jahren vornehmlich auf den Schuldenabbau konzentrieren – große Sprünge waren da nicht drin. So fiel die Faschingsveranstaltung Schanzionette heuer aus. Inzwischen ist IN-City wieder im Plus.

Ein Austritt der städtischen Tochtergesellschaft hätte wohl das Aus für IN-City bedeutet: Die IFG zahlt nicht nur den höchsten Mitgliedsbeitrag, sondern ist auch wichtigster Sponsor des Vereins. Insgesamt fließen rund 100 000 Euro auf das Konto von IN-City.