Dietfurt
Neue Engel und ein erfahrener Heiland

17.02.2010 | Stand 03.12.2020, 4:15 Uhr

Die Riege der Engel bildet Max Bauer jedes Jahr aus. In diesem Jahr werden Moritz Röger (von links), Adrian Meier, Vincent Tischler und Elias Grünauer den Heiland trösten. - Foto: grb

Dietfurt (grb) Wenn heute in der Franziskanerklosterkirche die Ölbergandachten eröffnet werden, dann steht alles im Zeichen der Tradition – fast alles. Denn ein Neunjähriger wird während des Ölbergspiels im Rampenlicht stehen und für ihn ist es das erste Mal.

Um 13 Uhr beginnt heute mit dem Rosenkranzgebet in der Franziskanerklosterkirche die erste Ölbergandacht in der Fastenzeit. Um 13.30 Uhr folgt die Fastenpredigt. Die erste in diesem Jahr hält Domdekan Klaus Schimmöller aus Eichstätt. Er hat das Thema: "Standhalten unter dem Kreuz – wie Maria" ausgewählt.

Der Predigt schließt sich das Ölbergspiel an. Und dann folgt auch die Premiere von Adrian Meier. Er wird heute mit seinem Engelsgesang dem Heiland Trost Spenden auf dem Ölberg. Nicht nur, dass der neunjährige Adrian den Anfang der Engeldarsteller macht, für ihn ist es auch das erste Mal überhaupt. Denn er ist in diesem Jahr neu dabei.

Bei den weiteren Aufführungen werden die ebenfalls neunjährigen Elias Grünauer, Vincent Tischler sowie der zwölfjährige Moritz Röger zu sehen und hören sein. Für Moritz sind die Ölbergspiele längst kein Neuland mehr, er hat dem Engel bereits mehrmals seine Stimme geliehen.

Max Bauer kümmert sich seit Jahrzehnten um die Engelausbildung, er legt auch großen Wert darauf, dass der Engel, der Jesus tröstet, wie seit Alters her nur von einem Buben gespielt wird.

Während bei den Engeldarstellern naturgegeben immer ein Wechsel herrscht, sind die anderen tragenden Teile der Aufführung seit Jahrzehnten in bewährten Händen. Karl Mayerhöfer singt beispielsweise seit 33 Jahren den Part des leidenden Heilands. Max Bauer umrahmt als Chorleiter seit 40 Jahren das Spiel gesanglich. In dieser Zeit, betont Bauer, seien auch die Melodien und Liedtexte von Engel, Christus und Chor nicht angetastet oder gar modernisiert worden.

Das Gleiche gilt im Übrigen für die einfache Technik hinter der Bühne, wo ganz auf Handarbeit gesetzt wird. Das hat vor einigen Jahren auch den Bezirkstag der Oberpfalz überzeugt, als er dem Dietfurter Ölbergspiel den Kulturpreis zugesprochen hat.