Ingolstadt
Neue Chefin in St. Pius

Luise Schermer übergibt Leitung des Altenpflegeheims - Gewinnung von Pflegepersonal "enorme Herausforderung"

23.04.2018 | Stand 23.09.2023, 3:00 Uhr
Symbolische Übergabe: Luise Schermer (links) überreicht ihrer Nachfolgerin Sandra Mohr den Schlüssel zum Seniorenheim St. Pius. Mit auf dem Bild ist Caritas-Direktor Franz Mattes. −Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Rund 100 geladene Gäste nahmen vor Kurzem an der feierlichen Verabschiedung von Luise Schermer im Caritas-Altenpflegeheim St. Pius teil.

Schermer, die seit dem Jahr 1988 bei der Caritas ist, leitete das Haus gut sieben Jahre lang und wechselt zum Monatsende in die Freistellungsphase ihrer Altersteilzeit. Ihre Nachfolgerin Sandra Mohr war zuvor Pflegedienstleiterin im Caritas-Seniorenheim in Deining in der Oberpfalz.

Schermer habe während ihrer Zeit vor allem der palliativen Versorgung schwerstkranker und sterbender Personen in der Einrichtung besondere Bedeutung beigemessen, sagte Hedwig Kenkel, Abteilungsleiterin für die Caritas-Altenhilfe im Bistum Eichstätt, in ihrer Begrüßungsrede. Zudem seien unter ihrer Leitung mehrere Umbauten realisiert worden, die therapeutisches Arbeiten und eine besondere Bezugspflege ermöglichen. Verantwortlich zeigte sie sich zuletzt darüber hinaus für eine Neuorganisation der EDV, die die bisher aufwendige schriftliche Dokumentation der Pflege auf wenige Schritte reduziert.

Kenkel machte deutlich, dass sowohl jetzt als auch in der Zukunft die Gewinnung von Pflegepersonal die "größte Herausforderung" in der Altenpflege sei. "Der Markt ist leergefegt - vor allem in Ingolstadt", stellte sie fest. Gründe für den Mangel an Fachkräften seien die fehlende Anerkennung des Berufs und sein schlechtes Image. Sie sprach sich deshalb für bessere Rahmenbedingungen und mehr Anreize für den Beruf aus und kritisierte die zunehmende Bürokratie für Altenheime, die allen das Leben schwer mache. Das habe zur Folge, dass Personal sich abwende oder gar nicht erst gefunden werden könne.

Schermer pflichtete dem in ihrer Abschiedsrede bei und sprach in der Personalsuche von einer "enormen Herausforderung" bei sich "ständig ändernden Rahmenbedingungen der Politik". Ihr Anliegen sei es gewesen, eine gute Pflege trotz knapper Ressourcen zu gewährleisten - gerade vor dem Hintergrund des christlichen Menschenbildes und der Leitlinien der Caritas. Ihrer Nachfolgerin wünschte sie, dass sie dennoch die richtigen Mitarbeiter finden könne. Gleichzeitig hob sie das große Engagement und den Einsatz aller hauptberuflichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter im Haus hervor.

Sandra Mohr formulierte in ihrer Vorstellungsrede das Ziel, die Mitarbeiter weiter begeistern und diesen Geist auch auf die Bewohner und deren Angehörige übertragen zu wollen. Dazu wolle sie neue Akzente setzen. Auch möchte Mohr den guten Ruf der Einrichtung nachhaltig untermauern und die Qualität des Hauses auf hohem Niveau halten, so die 30-jährige Gesundheits- und Sozialmanagerin. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels in der Gesellschaft und des Fachkräftemangels wünschte sie sich aber auch ein motiviertes und engagiertes Team, das von "gegenseitigem voneinander Lernen" profitiert.

Michael Brandl