Bertoldsheim
Neue Brücke in Bertoldsheim ab 2021

Der Landkreis macht Tempo und investiert zwölf Millionen Euro - Partner RMD

11.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:06 Uhr
Vertragsunterzeichnung in der Schaltzentrale des Kraftwerks Bertoldsheim: Landrat Roland Weigert, Peter Fösel und Roman Töpler (von rechts) von der Donau-Wasserkraft AG besiegeln den Brückenvertrag. Ab 2020 soll der neue Flussübergang gebaut werden. −Foto: Rein

Bertoldsheim (r) Die neue Donaubrücke in Neuburg lässt auf sich warten, in Bertoldsheim drückt der Landkreis jetzt aufs Tempo. Die Kreisstraße ND 11 soll direkt am Kraftwerk einen neuen Flussübergang erhalten. Jetzt wird geplant, 2019 genehmigt, 2020 gebaut und 2021 fertiggestellt - so sieht der Zeitplan aus.

Landrat Roland Weigert lässt keinen Zweifel aufkommen, dass das ehrgeizige Ziel zu erreichen ist. Am Mittwoch unterzeichnete er mit den Vorständen der Donau-Wasserkraft AG (DKW) Roman Töpler und Peter Fösel einen Vertrag zum Neubau der Bertoldsheimer Brücke.

DWK und Kraftwerksbetreiber Uniper sind nämlich unmittelbar betroffen, denn der Brückeneubau entsteht gerade einmal drei Meter stromauf entfernt von der bestehenden Kraftwerksbrücke. Letztere lässt die DWK nach 2021 erneuern und gleichzeitig verschmälern. Sie dient künftig nur noch als Betriebsbrücke, die von Radfahrern und Fußgängern benutzt wird.

Diese Lösung stehe im Einklang mit dem Kraftwerksbetrieb, betonte Roman Töpler. Die Entscheidung des Landkreises für einen kompletten Neubau sei "klug und vorausschauend" gewesen, so DWK-Prokurist Peter Fösel. 50 Jahre Dauereinsatz seien nicht spurlos an der Bertoldsheimer Brücke vorübergegangen.

Die Neuplanung sei einvernehmlich und partnerschaftlich mit der Rhein-Main-Donau GmbH erfolgt, bedankte sich Landrat Roland Weigert bei den Eigentümern der Staustufen. Die neue Brücke sei zukunftsgerichtet, stärke die Verkehrslinie Rennertshofen-Burgheim und den Wirtschaftsraum West des Landkreises. Im Übrigen, so der Landrat, "werden noch mehrere Brückensanierungen auf uns zukommen." Das gilt insbesondere für die Grabenbrücken im Donaumoos.

Die neue Bertoldsheimer Brücke soll 160 Meter lang werden und auf drei Pfeilern stehen. Vor dem Turbineneinlauf ist nur ein Pfeiler geplant, um die Wasserkraftnutzung wenig zu beeinflussen. Das Stahlverbundbauwerk wird angehoben, um mehr Durchlass für Schwemmgut zu bekommen. Die Bootsschleuse wird überbrückt, das Auslassbauwerk der Fischtreppe bleibt unbeeinträchtigt, so Kreis-Tiefbauamtschef Markus Laumer. Die Kurve in der Auffahrt im Süden von Burgheim her wollen die Brückenbauer leicht abflachen - ein positiver Nebeneffekt für die Verkehrssicherheit. Die schwersten Unfälle der Vergangnenheit sind in dieser Kurve passiert.

Mit Kosten von "mindestens zwölf Millionen" Euro rechnet man im Landratsamt. Vom Freistaat erhofft man sich 70 Prozent Förderung. Die Detailplanung liegt in der Hand des Münchener Ingenieurbüros Grassl, ausgewählt aus fünf Anbietern. Landrat Roland Weigert: "Im ersten Quartal 2019 erwarten wir den Planfeststellungsbescheid."