Roth
Neue Bestzeiten und jede Menge Spaß

Corona-Lauf-Challenge der TSG Roth kommt bei Athleten nicht nur aus sportlicher Sicht sehr gut an

08.07.2020 | Stand 23.09.2023, 12:48 Uhr
Alexander Richter

Roth - Samstagmorgen 8.30 Uhr, als die Sonne noch gegen die morgendliche Sommer-Kühle ankämpft und die Temperaturen noch erträglich sind, beginnen drei Triathleten der TSG Roth mit den Vorbereitungen: Hütchen werden aufgestellt, Markierungen mit Straßenkreide angebracht und eine Bierbank für Trinkflaschen aufgebaut.

Der Flurbereinigungsweg von Belmbrach nach Eckersmühlen wird so kurzer Hand vom öden Asphalt-Streifen zur stattlichen Rennstrecke umgewandelt.

Fast acht Wochen haben sich die Triathletinnen und Triathleten der TSG Roth auf diesen Tag vorbereitet. Mit den gemeinschaftlichen Lauf-Trainingsplänen von Abteilungsleiter Thomas Herrmann ausgerüstet, absolvierten die Teilnehmer der eigens organisierten Lauf-Challenge so in den vergangenen Wochen unzählige Laufkilometer und fieberten geradezu auf den heutigen Tag hin. Über die dafür erstellte Whats-App-Gruppe blieben die Rother Athleten über die Dauer der gemeinsamen Vorbereitung ständig in Kontakt, tauschten sich über Trainingsfort- oder Rückschritte aus, diskutierten über die geplante Laufzeit und Strecke und erhielten wöchentlich den Laufplan zum Training. Dem Aufruf zur Zehn-Kilometer-Laufbestzeit-Challenge vom Zweitliga-Triathleten Alexander Richter folgten mehr als 25 TSG-Sportler.

Zurück zum Morgen des 4. Juli, die Teilnehmer der Herausforderung trudeln nach und nach mal mehr oder mal weniger nervös zum Treffpunkt ein. "Da wir aber immer noch in Zeiten des Abstandes und der Vorsicht leben, haben wir die teilnehmenden Sportler in kleine Laufgruppen nach geplanten Laufzeiten eingeteilt, um so nicht die kritische Grenze von zehn Personen zu überschreiten", sagt Richter. Mit der entsprechenden Einteilung geht es dann für die einzelnen Laufgruppen zeitversetzt im Fünf-Minuten-Abstand auf die im Vorfeld eigens organisierte Rennstrecke. Doch neben dem Ziel, eine eigene Laufbestzeit über zehn Kilometer aufzustellen, entpuppen sich die äußeren Bedingungen als weitere Herausforderung. "Die Sonne war bereits um 11 Uhr so gnadenlos heiß, es gibt hier keinen Schatten zum verstecken. Dazu noch der Wind, der hier ungebremst über die Felder weht und das teilweise so stark, dass man seine eigenen Füße kaum mehr hört. Die Bedingungen haben es uns heute wirklich nicht leicht gemacht, die eigene Bestzeit über zehn Kilometer anzugreifen", sagt Triathletin Madlin Bussinger von der TSG. Auch Zoltan Belsô kommt an seine Grenzen: "Ich habe trainiert wie ein Löwe, so gut es ging habe ich fast jede Einheit von Thomas umgesetzt und habe mich gut vorbereitet gefühlt. Aber die Sonne und der Wind haben mir bereits nach fünf Kilometern ziemlich zu schaffen gemacht. Aber ich habe nicht aufgegeben. Auch wenn ich meine Bestzeit nicht einstellen konnte, bin ich stolz, den Lauf durchgezogen zu haben. "

Von den 25 Teilnehmern der Challenge sollten es dann letztendlich immerhin sieben schaffen, ihre Bestzeit zu verbessern. Dies waren Karin Winter, Klaus Richter, Luis Höra, Charles Rutaremwa, Larsen Büttner, Tobias Haller und Peter Luff. "Wir hatten zwar mit den Bedingungen vielleicht etwas Pech, aber so ist das halt einmal im Sommer, Hitze und Wind gehören einfach dazu. Darüber hinaus entpuppte sich das Streckenprofil doch als deutlich anspruchsvoller als bei einem gemütlichen Trainingslauf. Das hatte ich eindeutig unterschätzt", sagt Richter mit einem Lachen. "Aber was solls. Genau das hat ja auch den Reiz der Challenge ausgemacht: Ganz ohne Druck, bei absolut transparenten Bedingungen einfach am Tag X versuchen, so schnell zu laufen, wie es geht. "

Die schnellste Laufzeit des Tages erzielte Triathlon-Profi Peter Santagati mit 32:59 Minuten, was aber auch nicht zur Einstellung seiner Bestzeit von 31:40 Minuten gereicht hat.

Abteilungsleiter Thomas Herrmann zieht dennoch ein positives Fazit: "Die Idee von Alex kam super an, Resonanz und Motivation waren hoch. Das ganze hat den Sommer ohne Wettkämpfe auf jeden Fall ein Stück weit kürzer und erträglicher gemacht. " Die gute Organisation trotz der strengen Regeln und die tolle Stimmung erzeugten dann doch so etwas wie Wettkampfatmosphäre. Die Triathleten hoffen nun auf den ein oder anderen offiziellen Laufwettkampf im Herbst, um wieder richtiges Wettkampffeeling zu bekommen.

HK

Alexander Richter