Landkreis Roth
Neue Bäume für den Wald

Das Forstamt Allersberg bringt in diesem Winter eine Viertelmillion neue Pflanzen aus

14.12.2020 | Stand 18.12.2020, 3:33 Uhr
Nicht nur Fragen gestellt, sondern auch zum Werkzeug gegriffen hat Landtagsabgeordneter Volker Bauer beim Besuch im Wald. −Foto: Schmitt

Roth/Allersberg - 30 Millionen zusätzliche neue Bäume hat Ministerpräsident Markus Söder für den Bayerischen Staatswald angekündigt. Das Forstamt Allersberg ist an diesem Projekt in diesem Herbst mit der Pflanzung von 125000 jungen Bäumen beteiligt.

Gegenwärtig wird im Staatswald um Roth gearbeitet. Landtagsabgeordneter Volker Bauer (CSU) hat die Förster im Flurstück "Rosslaub" nahe des Main-Donau-Kanals besucht, um sich dort über den Stand des Waldumbaus in der Region zu informieren. Forstdirektor Harald Schiller und Förster Johannes Lang standen dem Abgeordneten Rede und Antwort.

Robust soll er sein und gut strukturiert. Spätfröste sollen ihn ebenso wenig beeinträchtigen wie hohe Temperaturen und ausbleibende Niederschläge in Folge des immer schneller fortschreitenden Klimawandels. Er soll möglichst vielen Tieren und Pflanzen Lebensraum bieten und zugleich die Bevölkerung mit dem Rohstoff Holz versorgen. Die Rede ist vom Wald der Zukunft, dem sogenannten "Klimawald", der in ganz Bayern die Zukunft der Forstwirtschaft sichern soll.

Dabei soll insbesondere der Laubholzanteil in den nächsten 50 Jahren auf rund 50 Prozent steigen. So entstehen Wälder, die besser mit dem Klimawandel zurechtkommen als die im Rother Bereich bisher weit verbreiteten Kiefernbestände. Mindestens vier Baumarten sollen künftig jeden Bestand prägen. "Der Trend geht schon seit vielen Jahren in Richtung Laubbäume und Vielfalt", sagt Forstbetriebsleiter Harald Schiller. "Die Mischung macht's" laute das Motto.

In diesem Herbst und im kommenden Frühjahr pflanzt der Forstbetrieb Allersberg zusätzlich zum normalen Pflanzprogramm von 40 Hektar weitere 20 Hektar Klimawald mit Baumarten, die an trockenere und wärmere Verhältnisse angepasst sind.

Insgesamt wird Allersberg damit in seinem Zuständigkeitsgebiet diesen Winter auf 53 Hektar knapp eine Viertelmillion neue Pflanzen ausbringen. Hinzu kommen sieben Hektar Eichensaaten mit 3,5 Tonnen Eicheln. Davon sind lediglich acht Hektar Nadelholz mit Tanne, Lärche und Douglasie. Beim Laubholz bilden Stiel- und Traubeneiche mit 21 Hektar klar den Schwerpunkt.

Aber auch bisher seltene heimische Baumarten wie Ulmen, Kirsche, Moorbirke, Elsbeere und Speierling sind verstärkt darunter. Hinzu kommt in diesem Jahr auch die eher südeuropäische Edelkastanie.

Die aktive Bewirtschaftung der Wälder hat nicht nur Vorteile für die Artenvielfalt. Sie hilft auch, den Klimawandel zu beeinflussen. Studien des Bundesforschungsinstituts für Ländliche Räume, Wald und Fischerei zeigen, dass die Bewirtschaftung der Wälder dazu beiträgt, mehr klimaschädliches Kohlendioxid zu binden als das in nicht bewirtschafteten Wäldern der Fall ist.

HK