Neuburg
Neuburgs erste Busspur

Werkausschuss und Verkehrsausschuss des Stadtrats stimmen für Ausbau des Kreuter Wegs

14.10.2021 | Stand 23.09.2023, 21:17 Uhr
Bisher ist der Kreuter Weg oberhalb der neuen Paul-Winter-Realschule nur ein Feldweg. Jetzt soll er asphaltiert werden, um für den Stadtbus einen Anschluss ans Neubaugebiet zu schaffen. −Foto: Stark

Neuburg -Der Kreuter Weg soll ausgebaut werden, damit dort künftig die Stadtbuslinie vier die Paul-Winter-Realschule anfahren kann und gleichzeitig das Neubaugebiet Neuburg-West anbindet. Dem stimmten am Dienstag der Werkausschuss des Stadtrats und am Mittwoch auch der Verkehrsausschuss zu.

Die Straße soll als Fußgängerweg, der für Radfahrer und Busse frei ist, gewidmet werden. Damit keine anderen Fahrzeuge die Durchfahrt nutzen, wurde beschlossen, einen versenkbaren Poller zu installieren. 80000 bis 100000 Euro dürfte der Ausbau der Straße kosten, für den Poller sind noch einmal 20000 bis 25000 Euro einzuplanen.

Der Beschluss geht auf einen Antrag des Verkehrsreferenten des Stadtrats, Bernhard Pfahler (FW), zurück. Ursprünglich hatte er eine Fahrradstraße beantragt, doch dort hätte eine Geschwindigkeit von bis zu 30 Kilometern pro Stunde gegolten. Bei der jetzigen Lösung gilt Schrittgeschwindigkeit. Zudem ist bei Fahrradstraßen eine Breite von vier bis sechs Metern üblich, der Weg ist aber nur 3,50 Meter breit.

"Es wäre sinnvoll, den Weg auszubauen", sagte Stadtwerke-Bereichsleiter Andreas Bichler im Werkausschuss. Dem könne er sich nur anschließen, erklärte Oberbürgermeister Bernhard Gmehling (CSU). Der Antragsteller warb ebenfalls um Zustimmung. Man komme so "sauber durchs Wohngebiet", auch der Kindergarten sei so angebunden, sagte Pfahler. Auch viele Radfahrer und Fußgänger nutzten schon jetzt den Weg. "Ich freue mich über Neuburgs erste dedizierte Busspur", befand Grünen-Fraktionschef Gerhard Schoder. Einzig CSU-Fraktionschef Alfred Hornung wollte nicht bei der allgemeinen Begeisterung mitmachen. Woanders gebe es Busse, die auch über wassergebundene Strecken fahren. "Aufschottern kostet keine 100000 Euro." Dazu könnte der Stadtbus schneller auf einer anderen Route verkehren. Denn seit Neuburg-West und die Realschule angefahren werden, muss der Bus für kurze Zeit über die B16 fahren. Auch das Asphaltieren könne schnell gehen, entgegnete Gmehling. "Ich hätte nichts dagegen, wenn wir das noch dieses Jahr machen."

Rechnungsprüfer Erich Lösch fragte, ob man denn nicht auch den Landkreis, der die Schule gebaut hat, an den Kosten beteiligen könnte. Denn laut Unterlagen sei der Weg vor dem Bau bereits asphaltiert gewesen. "Das sollten wir prüfen", sagte Gmehling. "Wir haben über die Kreisumlage schließlich auch schon ein Drittel der Schule mitfinanziert.

Ralph Bartoschek, SPD-Fraktionschef, forderte für die neue Busroute nun auch eine Haltestelle an der Adalbert-Stifter-Straße stadteinwärts. Denn viele der dortigen Bewohner seien derzeit abgeschnitten. Dort ein Schild aufzustellen, sei möglich, versicherte Bichler.

Auch im Verkehrsausschuss gab es am Mittwochabend viel Zustimmung für den Ausbau des Kreuter Wegs. Daher stimmten alle Mitglieder zu. Nur eines müsse noch geregelt werden, sagte Ordnungsamtsleiterin Birgit Peter-Fest: dass der Bus auch unten um die Kurve hoch zur Schule kommt. Bislang müsse er am Sehensander Weg halten, weil er sonst aufsitzen würde. Die Kurve solle in den Herbstferien angepasst werden, erklärte Franz Sailer, der Verkehrsexperte bei der Polizei.

In derselben Sitzung passte der Verkehrsausschuss nach Beschwerden von Anwohnern und Gewerbetreibenden zwei Beschlüsse am Sehensander Weg an. So gilt die Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 künftig nur noch montags bis freitags von 7 bis 17 Uhr und nicht in den Ferien. Und die Parkverbote stadteinwärts sind künftig auch auf die Zeit von Montag bis Freitag von 7 bis 17 Uhr beschränkt.

DK


Thorsten Stark