Neuburg
Neuburger Silvesterlauf fällt aus

TSV verzichtet wegen der Pandemie auf das Ereignis mit mehreren Hundert Athleten - Zu unsichere Planungsperspektive

28.11.2021 | Stand 02.12.2021, 3:51 Uhr
Massenereignis: So wie hier im Jahr 2018 ist der Neuburger Silvesterlauf derzeit nicht vorstellbar. Daher sagt die Leichtathletikabteilung des TSV die Veranstaltung erneut ab. −Foto: DK-Archiv

Neuburg - Steigende Corona-Fälle, neue gesetzliche Regeln und die Verantwortung gegenüber den ehrenamtlichen Helfern und Sportlern lassen der Leichtathletikabteilung des TSV Neuburg keine andere Wahl: Der Silvesterlauf fällt nach 2020 erneut aus.

Das teilte der Verein am Sonntag mit.

Das verkorkste Vorjahr scheint sich nun fortzusetzen. Nachdem bereits das Hallensportfest ausfallen musste, scheint es zunehmend zu Absagen bei Läufen zu kommen. Zumindest konnten die Athleten den verschobenen Frühjahrslauf als kurzfristig organisierten Sommerlauf durchziehen und auch der Lionslauf fand statt.

Doch mittlerweile gilt für Sportveranstaltungen bis zum 15. Dezember 2G plus, was bedeutet, dass nur Geimpfte oder Genesene mit Test an solchen Ereignissen teilnehmen können. Ob diese Regel ausläuft, ist aus Sicht der TSV-Verantwortlichen zweifelhaft. Eher könne es geschehen, dass der Landkreis bei einer Überschreitung der Sieben-Tage-Inzidenz von 1000 als Corona-Hotspot bewertet werden muss, heißt es. Das hätte zur Folge, dass unter anderem alle Sportveranstaltungen abgesagt werden müssen. Bei einer derzeitigen Inzidenz von knapp 800 scheint dieses nicht unmöglich.

In Anbetracht dieser Umstände blieb der Leichtathletikabteilung keine Alternative zur frühzeitigen Absage. Finanzielle Verluste konnten dadurch vermieden werden. "Mit Bedauern mussten wir diese Entscheidung fällen", so Abteilungsleiter Hermann Schottnar, der seit 17 Jahren die Sparte des TSV leitet. "Wir haben auch eine große Verantwortung gegenüber den meist älteren 20 bis 30 ehrenamtlichen Helfern, da können wir kein gesundheitliches Risiko eingehen. "

1975 wurde der Lauf, damals noch sehr überschaubar mit zehn Läufern, im Englischen Garten über eine oder zwei Runden mit fünf oder zehn Kilometern ausgeschrieben. Als Sollzeit war damals eine Rückkehr noch im selben Jahr vorgeschrieben. Doch in den Jahren vor der Pandemie kamen bis zu 600 Läufer auf die TSV-Sportanlage im Englischen Garten. Das bunt gemischte Startfeld bestand aus ambitionierten Sportlern bis hin zu Gelegenheitsjoggern mit einer breiten Laufzeit von 20 bis 50 Minuten für die sechs Kilometer, die über den Donaukai und die Altstadt bis zum Brandl und zurück führten. Das gesellige Beisammensein nach dem Lauf war schon fast Kult.

Auf den Nachwuchs warteten kürzere Strecken auf der Tartanbahn und im angrenzenden Wald. Und dann wäre auch noch das besondere Datum, am letzten Tag des Jahres noch aktiv sein, bevor man sich in die Silvesterfeiern stürzt. "Wir haben das Für und Wider abgewogen, doch die Entscheidung war in der Abteilungsleitung deutlich. Anfahren, warten, laufen, heimfahren, das wollten wir nicht", so Schottnar. "Lieber ein Verzicht und dann auf 2022 hoffen, dass der Frühjahrswaldlauf, der Lionslauf und der Silvesterlauf wieder stattfinden können, so wie wir es bis 2019 in Erinnerung haben. "

DK